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28.3.2024 : 18:52

Das Weihnachtsbüro stellt vor: Weihnachtsbräuche in Südamerika

Einige Weihnachtsbräuche aus Südamerika hat der Weihnachtsmann von seinen Reisen hier zusammengetragen:
Bolivien
, Brasilien, Chile, Ekuador, Kolumbien, Paraguay, Peru, Venezuela

Weihnachten in Bolivien

Weihnachten in Bolivien Mit der europäischen Kultur wurde auch die katholische Konfession in Bolivien eingeführt und an die vorhandene Religion angepasst. Daher feiern die Bolivianer Weihnachten nicht sehr unterschiedlich zum europäischen Weihnachten. In fast allen Haushalten wird zum Beispiel eine Krippe aufgebaut je nach Wohlstand oft eine sehr große. In ihnen zeigt sich neben der Religiosität auch die Phantasie, denn aus buntem Papier werden Berge, Wege und Felder gebastelt, auf denen viele verschiedene Tiere und ihre Hirten stehen. Sie alle folgen dem Stern von Bethlehem zum Stall, wo sich die Krippe mit dem Jesuskind befindet und um sie herum die Figuren von Maria, Josef und den Heiligen Drei Königen. Den Brauch des Adventskranzes, bei dem an den Sonntagen nacheinander die vier Kerzen angezündet werden, kennen die Bolivianer nicht, sondern sie gehen in die Kirche zur Messe. Auch Nikolaus wird nicht gefeiert. Einige Tage vor Weihnachten gehen die Kinder in typischen Trachten und mit Musikinstrumenten durch die Straßen. Sie singen Weihnachtslieder in Aymara, Quechua und Spanisch und manchmal dürfen sie in die Häuser, um dem Kind in der Krippe Lieder zu singen. Dann bekommen sie auch einige Münzen oder kleine Plastikspielsachen.

In den Haushalten werden Kekse und Panetones (große, brotähnliche süße Gebäckstücke mit Rosinen) gebacken, für das Mitternachtsmahl am Heiligen Abend kocht man Picana (ein traditionelles Gericht mit Truthahn). Die Kinder sind meist schon unruhig und putzen ihre Schuhe oder Stiefel und legen ihren Wunschzettel hinein. Jetzt kommt gleich der Weihnachtsmann und legt seine Geschenke im Weihnachtszimmer an die Krippe. Man singt noch einmal Lieder für das Christkind und kurz vor Mitternacht isst man und geht dann mit der Familie in die Christmesse (Misa de Gallo). Danach bestaunt man die Krippen, die fast in jeder Kirche und in den Hauptstraßen der Stadt aufgebaut sind. Zurück zu Hause gehen alle Kinder schlafen. Am nächsten Morgen stehen sie alle voller Neugier auf, was ihnen der Weihnachtsmann wohl gebracht hat. Sie ziehen neue Kleider an und bringen das Jesuskind in die Kirche, um es segnen zu lassen.

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Weihnachten in Chile

Auch in Chile schmückt man einen Weihnachtsbaum. Bei vielen Leuten gehört auch die Krippe zur Dekoration.
Die Kinder und Erwachsenen sind festlich gekleidet. Straßen, Schaufenster und öffentliche Gebäude sind mit weihnachtlichen Girlanden geschmückt.
Man sieht fröhliche Menschen auf den Straßen, die Geschenke einkaufen oder einfach spazieren gehen. Es ist ja Sommer in Chile. Heiligabend, um Mitternacht geht man zur Mitternachtsmesse. Zuvor gibt es ein festliches Weihnachtsessen.
Am glücklichsten sind aber die Kinder. Sie warten geduldig bis zum Morgen des 25. Dezember, um die Geschenke auspacken zu können, sie ihren Freunden zeigen zu können und damit zu spielen.

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Weihnachten in Kolumbien

Zur Weihnachtszeit ist es in Kolumbien Tradition, dass die Menschen ab dem 1. Dezember fröhlich sind und voller Glauben an den Frieden den Heiland feiern. Die Läden und Geschäfte werden mit weihnachtlichen Motiven geschmückt, man hört überall in den Straßen und Einkaufszentren Weihnachtslieder. Am 16. Dezember beginnt die Novene (Zeitraum von 9 Tagen). An jedem Tag wird zu Maria, Josef und dem Kind gebetet und an ihren langen Weg gedacht. Dazu singt man Weihnachtslieder.
Am 24. Dezember kommt das Christkind und verteilt die Geschenke in den Familien.
Je nach Stadt gibt es ein unterschiedliches traditionelles Essen, man versammelt sich um die Krippe und betet um Liebe und Frieden in der ganzen Welt.

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Weihnachten in Peru

Weihnachten heißt in Peru nicht Navidad, sondern Pascuas, man sagt nicht Feliz Navidad, sondern Feliz Pascuas. Natürlich heißt Pascuas auch Ostern, aber jenes Fest der Auferstehung wird nicht so gefeiert, wie es in Europa üblich ist. Pascuas (oder Weihnachten) feiert man ab Mitternacht am 24. Dezember und es endet am 25. Dezember. Der 26. Dezember ist kein Feiertag.
Normalerweise gibt es kaltes Essen, eingelegte Sachen oder Braten, für die Familienangehörigen und Freunde, die sich gegenseitig besuchen. Auf keinen Fall darf dabei der Panciün fehlen, den man zusammen mit heißer Schokolade isst. Die Kinder schlafen zu dieser Zeit schon und die Eltern stellen die Geschenke vor ihre Betten, damit sie sie am nächsten Tag beim Aufwachen finden. Man sagt ihnen, die Geschenke hätte das Christkind gebracht, während sie schliefen. Auch am nächsten Tag gehen die Besuche von Familienangehörigen und Freunden weiter, dabei bringen die Besucher als Geschenk Panciün mit.
Auf den Straßen werden Leuchtraketen gezündet, die Leute gehen die ganze Nacht noch durch die hell beleuchteten Städte, um in letzter Minute etwas einzukaufen oder sich zu besuchen. Die Geschäfte sind mindestens bis 22 Uhr geöffnet und es ist ja Hochsommer.
Bis vor einigen Jahren war die Krippe der Mittelpunkt der Feierlichkeiten. Sie wurde Wochen vorher unter Mithilfe der ganzen Familie aufgebaut und ähnelte Bethlehem, mit Häusern, Bergen und Flüssen in Miniatur. Das Kind wurde aber erst um Mitternacht am 24. Dezember hinein gelegt.
Inzwischen sind natürlich auch ausländische Einflüsse nach Peru gekommen. Und heute ist nicht mehr die Krippe, sondern der künstliche Weihnachtsbaum mit ebenfalls künstlichem Weihnachtsbaum mit ebenfalls künstlichem Schnee, mit buntem Plastikschmuck, Lichtern und die Bescherung der Mittelpunkt. Die Kinder erwarten nicht mehr voller Neugier auf die Geschenke, denn sie haben sich diese ja gewünscht. Und an das Christkind glaubt auch niemand mehr wirklich.

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Weihnachten in Brasilien

In Brasilien liegt um die Weihnachtszeit zwar kein Schnee, dennoch: An geschmückten Weihnachtsbäumen echt oder künstlich ist kein Mangel. Auch weihnachtliche Arrangements aus Pinienzweigen oder vergoldete und versilberte trockene Baumäste signalisieren, dass die besinnliche Zeit naht.
In Brasilien wird Heiligabend erst um Mitternacht mit einer festlichen Mahlzeit und einer Bescherung im Familienkreis gefeiert. Viele Einheimische nehmen vorher an den Weihnachtsmessen, insbesondere an den feierlichen Mitternachtsmessen der katholischen Kirchen, teil. Am Weihnachtstag ist es üblich, dass sich Verwandte und Freunde gegenseitig besuchen, und bei dieser Gelegenheit werden die stets reichlichen Reste der Weihnachtsmahlzeit verzehrt.
Traditionelles Hauptgericht eines brasilianischen Weihnachtsmahls ist der gebratene Puter, gefüllt mit "farofa" (aus geröstetem Maniokmehl, lnnereien zubereitet) und Kastanien, garniert mit Ananasscheiben. Üblich sind auch Brathähnchen, Schweinelenden und Gerichte aus Kabeljau. Die Beilagen bestehen außer der "farofa" aus Reis, Kartoffel und Russischen Salaten sowie mehreren Nachspeisen, insbesondere den allgemein beliebten "Armen Rittern". Süßigkeiten, Rosinen, Kastanien sowie importierte Feigen, Mandeln, Hasel- und Walnüsse runden das kulinarische Bild ab. Getrunken wird Wein, der preiswerte brasilianische Champagner und Bier.
Der traditionelle Weihnachtsspaziergang im Schnee muss im südamerikanischen Brasilien wie in allen von der Sonne verwöhnten Ländern der Erde leider ausfallen. Aber ein Nachmittag am Sandstrand unter Palmen, versüßt durch weihnachtliche Leckereien, hat auch seinen Reiz.
Die Urlauber, die gerade über die Weihnachtsfeiertag die sonnigen Länder der südlichen Hemisphäre aufsuchen, kommen oft gerade deshalb. Weihnachten einmal anders! Mit einem künstlichen Weihnachtsbaum im Gepäck?

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Weihnachten in Ekuador

Im Dezember wechselt in Ekuador das heiße Klima. Den Geist des Weihnachtsfestes spürt man schon neun Tage davor, mit der Novene (Zeitraum von 9 Tagen) des Jesuskindes, den Weihnachtsliedern und der Herbergssuche. Wer dafür sein Haus herrichtet, muss den Kindern auch Kakao und Bonbons anbieten. Die Häuser sind außerdem mit weihnachtlichen Motiven und Lichtern in vielen bunten Farben geschmückt, die meisten Familien stellen einen Weihnachtsbaum auf. Die Krippe unterm oder neben dem Baum darf auch nicht fehlen.
Viele Gläubige aus den gemeinden gehen in die Kirche und viele Jugendliche teilen dort ihre Spielsachen und ihr Essen mit den armen Kindern. Auf allen Radiosendern läuft Weihnachtsmusik, die Geschäfte sind überfüllt mit Menschen, die Geschenke oder Essen kaufen. Dazu zählen gefüllter Truthahn, das Rosinenbrot und verschiedenen Salate. Die Ekuadorianer sind katholisch und es gehört dazu, dass die ganze Familie mit Freunden und Nachbarn in die Christmesse gehen. Danach wird zu Hause gegessen und gesungen. Jetzt dürfen die Kinder voller Freude ihre Geschenke öffnen.

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Weihnachten in Paraguay

Die Vorbereitungen für das Weihnachtsfest beginnen schon eine Wochen vorher mit dem Aufbau der Krippe mit grünen Zweigen und kleinen Bäumen - im Dezember ist es in Südamerika schließlich Hochsommer. Das Jesuskind liegt in der Mitte, an den Seiten stehen Maria und Josef und die Tiere im Stall, es gibt einen kleinen See und Wiesen und schließlich schmückt man alles mit tropischen Früchten wie Wasser- und Honigmelonen, Papaya, Mango, Ananas und Bananen.
Am Weihnachtstag bereiten die Hausfrauen in großen Tonkrügen Clericü, ein typisches Getränk aus Rotwein und Zitrusfrüchten, und die typische Paraguayische Suppe, eigentlich ein salziger Kuchen aus Maismehl, Eiern und viel Käse. Nachmittags kommen Freunde und Nachbarn, um die Krippe und das Jesuskind zu bewundern, und man bietet ein Stück Paraguayische Suppe an. Wenn es Nacht wird, kommen die Gäste in das Haus, in dem das Abendessen stattfindet - meistens bei der Großmutter oder einer Tante der Familie mit vielen Kindern. An diesem tag trägt man (wenn man es kann) ein neues Kleid. Diese Einladung ist Pflicht, nicht nur Eltern und Kinder, sondern auch für alle anderen Verwandten, die meistens etwas mitbringen. Es gibt gegrilltes Schweine-, Lamm- oder Rindfleisch, grünen Salat, Paraguayische Suppe und gekochte Mandioka. Mit viel Essen und Lachen vergeht die Zeit bis Mitternacht und beim Läuten der Kirchenglocken umarmen und küssen sich alle und wünschen sich Frohe Weihnachten. Die Kinder bekommen keine Geschenke, denn diese gibt es am Tag der Heiligen Drei Könige. Die Erwachsenen gehen mit einigen Kindern zur Christ Paraguayische Suppemette, dann kommen sie wieder nach Hause, wo das fröhliche Fest weiter geht. Man trinkt Cidre und isst das berühmte Pan Dulce bis zur Morgendämmerung, wenn alle ins Bett gehen.

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Weihnachten in Venezuela

Ab den ersten Dezembertagen ist der Brauch der Aguinaldos in Venezuela zu beobachte. Aguinaldos heißen die Weihnachtslieder, die im Unterschied zu den Villancicos von weltlichen Dingen handeln. Aguinaldos heißen auch die geschenke, die Freunde sich machen, Eltern den Kindern und Paten den Patenkindern. Und Aginaldo heißt auch Weihnachtsgeld, das die Angestellten im Dezember bekommen. Der Morgen eines jeden Dezembertages heißt Misa de Aguinaldo, das venezolanische Volk steht früh auf, um sich den Weihnachtsvorbereitungen zu widmen. In Caracas (Hauptstadt) gibt es morgendliche Veranstaltungen, so gehen z. B. Jugendliche in dafür freigehaltenen Zonen in Gruppen zum Rollschuhlaufen und Skaten. Dies sind die so genannten Patinatas.
Am 24. Dezember feiert man um Mitternacht die Christmette in der Kirche, bei der auch Aguinaldos gesungen werden und zu der die ganze Familie hin geht.
Wenn die Weihnachtszeit kommt, hört man Gruppen von Aguinaldo- Sängern, die Aguinalderos, mit bestimmten Instrumenten - der Cuatro (vierseitige Guitarre), Rasseln, Furruco (Trommel), Tamburin, Charrasca (kleine Guitarre). Die Aguinaldos werden fast immer nachts gesungen: auf einmal hört man eine Musik und Stimmen kommen. Man klopft an die Tür und singt vor dem Haus.
Im Westen Venezuelas, in der Region Zulia, heißen die Weihnachtslieder Gaitas. Mit ihren Trommeln lassen sie den afrikanischen Einfluss spüren und laden zum Tanzen ein. Heutzutage veranstaltet man Gaita- Festivals in ganz Venezuela.
Der Dezember steht ganz im Zeichen des venezolanischen Nationalgerichtes, der Hallaca. In jeder Familie gibt es eine Person, die die Zubereitung kennt und diejenigen anleitet, die bei der Herstellung helfen. Für die Hallaca wird ein Teig aus Mais, Wasser, Hühnerbrühe und Onoto (venezolanische Pflanze) hergestellt, dies gibt den typischen Geschmack und die Farbe. Dann breitet man den Teig auf Bananenblättern aus, die mit Onoto- Öl eingerieben sind. Nebenbei kocht man Fleisch vom Rind, Schwein, Huhn oder Truthahn für die Füllung (auch vegetarische Hallacas kommen in Mode). Die Füllung wird in rechteckige Teigtaschen eingeschlagen, diese bindet man zu und kocht sie in Wasser. Dem Teig und der Füllung gibt jede Familie einen eigenen Geschmack. Auch in jeder Region Venezuelas schmecken die Hallacas anders: In Caracas und in der Mitte des Landes sind sie süßlich, mit Oliven, Kapern und Soße in der Füllung. In den Anden enthalten sie Kickererbsen und sind trockener. In den Llanos bevorzugt man sie scharf. Im Osten des Landes gibt man Kartoffeln und Eier dazu.Aber überall werden Hallacas gegessen.
Es gehört zur Tradition, Hallacas zwischen den Familien auszutauschen. Für die Zubereitung wählt man einen tag so nahe wie möglich am 24. Dezember. Man stellt Hallacas in großen Mengen für die ganze Familie her. Sie werden noch dampfend und warm gegessen, zusammen mit Schinkenbrot und Geflügelsalat.
In einer besonders hübschen Ecke des Hauses wird in ganz Venezuela die Krippe aufgebaut, die man hier Nacimiento (Geburt) nennt. Das Jesuskind wird am 24. Dezember um Mitternacht in die Krippe gelegt. In den Städten und Dörfern gibt es Krippenausstellungen und in manchen Orten sogar "lebende Krippen".
Allmählich ist auch der Weihnachtsbaum in die venezolanischen Häuser gekommen, je nach Einkommen und Kreativität sind Aussehen, Größe und Baumschmuck verschieden. Krippe und Weihnachtsbaum werden Anfang Dezember aufgestellt.
Die Geschenke tauschen die Familienmitglieder in den meisten teilen Venezuelas am 24. Dezember aus. Üblicherweise isst man abends, beschenkt sich und geht in die Christmette. Wieder zu Hause wird gesungen, getanzt und gesessen bis zum nächsten Morgen.
In den stark katholisch geprägten Regionen gibt es die Geschenke, die das Jesuskind bringt, am 25. Dezember.
In wenigen Regionen bringen erst die Heiligen Drei Könige die Geschenke.
In einigen Familien bringt, unter europäisch- amerikanischem Einfluss, der Nikolaus oder der Weihnachtsmann die Geschenke, aber das entspricht nicht der Tradition.
Man muss hervorheben, dass die Mehrheit des Volkes arm ist, daher fallen die Geschenke klein aus, aber der symbolische Wert wird bewahrt und vor allem die Kinder bekommen immer ein Geschenk. Unabhängig von den Lebensumständen wird die Tradition des Weihnachtsfestes aufrechterhalten.
Weihnachten und Neujahr werden in Venezuela spontan und fröhlich gefeiert, mit Freunden und der Familie, geprägt von Hallacas, Weihnachtsliedern und Tanz.

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