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19.3.2024 : 6:23

Das Weihnachtsbüro stellt vor: Weihnachtsbräuche in Europa

Einige Weihnachtsbräuche aus Europa hat der Weihnachtsmann von seinen Reisen hier zusammengetragen:
Belgien
, BeNeLux- Länder, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritanien, Griechenland, Irland, Island, Italien, Niederlande, Malta, Norwegen, Österreich, Polen, Rumänien, Russland, Schweden, Schweiz, Skandinavien, Spanien, Tschechien, Ukraine, Ungarn

Belgien Weihnachten

In Belgien (vor allem in Flandern) ist Sint - Niklaas Höhepunkt der Weihnachtszeit. Holländische und belgische Weihnachtsbräuche ähneln sich in diesem Punkt sehr. Niklaas reitet von Haus zu Haus, um Freude zu verschenken. Mit Festen und Umzügen wird er geehrt.
In die belgische Stadt Sint - Niklaas werden sich Kulturinteressierte verlieben. Von der Nicolaaskerk zum Gerhard-Mercator-Museum (Begründer der Kartografie) mit seinen historischen Exponaten, werden wir romantisch durch die Stadt geführt.
1513 erhielt die Stadt das Marktrecht. Durch die Fläche von mehr als 3 Hektar ist der Grote Markt von Sint- Niklaas der größte Belgiens.
Weihnachtsmärkte, z.B. in Brüssel und Lüttich, beleuchten die Plätze. Lebende Krippen locken Touristen aus anderen Ländern an. Man kauft Qualitätspralinen, die Weltruhm erreicht haben.
Die Kirchen inszenieren farbenfrohe Prozessionen. Gläubige führen Weihnachtsspiele vor. Nach Vorlage von alten Gemälden werden Bilder der Geburt Christi nachgestellt. Am zweiten Weihnachtsfeiertag lassen Chöre und Musiker die Herzen im Takt der weihnachtlichen Klänge schlagen.
Ein originelles Vergnügen kann an der Maas verfolgt werden. Beim Trairies versuchen mehrere Personen ihr Glück. Für den finanziellen Einsatz erhält jeder eine Spielkarte. Die letzte Karte wird offen aufgelegt. Wer die höchste Karte der aufgedeckten Spielfarbe besitzt, erhält einen Stollen. Eine nette Idee für Weihnachtsfeiern in Betrieben und Vereinen. (Quelle: www.engelchen.de)

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Deutschland - Weihnachten

In der Adventszeit bereiten wir uns auf Weihnachten vor. Das Wort "Advent" kommt aus der lateinischen Sprache und heißt "Ankunft". Zur Adventszeit sind die Straßen der Städte hell beleuchtet. Überall hängen Lichterketten und bunter Schmuck. In den Fenstern hängen Sterne und andere Figuren aus Papier. Und aus vielen Küchen kommt ein schöner Duft. Die Menschen fangen an, Weihnachtsplätzchen und besondere Weihnachtskuchen zu backen.
Viele Kinder haben auch einen Adventskalender. Für jeden der 24 Tage im Dezember bis zum Weihnachtstag findet man ein Stückchen Schokolade oder etwas anderes hinter kleinen Türen. Es gibt aber auch Adventskalender, die die Mütter oder größere Kinder selber machen und mit schönen Sachen, wie z. B. Nüssen, Obst, Schokolade und kleinem Spielzeug füllen.
In vielen Wohnungen findet man in diesen Wochen einen Adventskranz, aus grünen Tannenästen gebunden. Auf ihm stecken vier Kerzen. An jedem Sonntag im Advent wird eine neue Kerze angezündet. Wenn alle vier Kerzen brennen, dann ist es bald Weihnachten. Dazu singen die Kinder: "Advent, Advent, ein Lichtlein brennt, erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier; dann steht das Christkind vor der Tür."
Am 6. Dezember feiert man in Deutschland den Nikolaustag, den Gedenktag für den Bischof Nikolaus von Myra, der im 4. Jahrhundert lebte und sich besonders um die Kinder gekümmert hat. Schon am Vorabend stellen die Mädchen und Jungen ihre Stiefel und Schuhe vor die Türe. Sie möchten, dass der Nikolaus sie mit Süßigkeiten und Obst füllt. Abends kommt dann auch manchmal der Nikolaus, angezogen mit einem weiten Mantel und einer Bischofsmütze, selber ins Haus, oder er geht durch die Stadt. Er hat immer eine Rute für die bösen Kinder bei sich und einen Sack voller kleiner Geschenke für die lieben Kinder. Aus einem großen Buch liest er ihnen vor, was sie für gute und böse Dinge getan haben, und er verteilt kleine Geschenke. Meistens aber bekommt jeder etwas. Manchmal wird der Nikolaus auch von einem Helfer begleitet, dem Knecht Ruprecht.
Erst im vorigen Jahrhundert kam die Tradition vom "Weihnachtsmann" auf, der die Weihnachtsgeschenke bringt. Dieser kommt ursprünglich aus Amerika, wo er "Santa Claus" genannt wird. In vielen Gegenden Deutschlands, besonders im Süden, werden die Geschenke an Weihnachten aber vom "Christkind" gebracht.
In Deutschland wird am 24. Dezember morgens der Weihnachtsbaum geschmückt. Am Abend gibt es für alle Geschenke.

Vorschläge Adventskalender: Shop-Weihnachtskugeln

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Frankreich Weihnachten

Tausende von bunten Lichtern auf den Straßen, Krippenumzüge.
Ein Riesenzelt mit der größten Krippe der Welt steht in Paris.
An erster Stelle steht für die Franzosen jedoch gutes Essen.
Ihr traditionelles Festtagsgericht: die " Dinde aux marons", eine mit Maronen garnierter Truthahn.
Noch beliebter "Reveillon" ein Festmahl aus Austern, Pasteten, Truthahn und
Champagner, dazu gezuckerte Maronen.
Geschlemmt wird die ganze Nacht vom 24. zum 25. Dezember.
Nach dem festlichen Abendessen gehen die Leute zu der Weihnachtsmesse, die um Mitternacht stattfindet. Diese Messe heißt im Französischen "Messe de Minuit", d. h. "Mitternachtsmesse".
Die Weihnachtsbescherung findet entweder vor oder nach dieser Messe, oder auch am folgenden Morgen statt.
In Frankreich lieferte früher Saint Nicolas (wie heute noch in Holland) seine Geschenke am 6. Dezember ab. Die Zeiten haben sich geändert. Die Geschenke bringt den französischen Kindern in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember nun Pere Noel, der französische Weihnachtsmann. Der kommt durch den Schornstein und legt seine Gaben in die bereitgestellten Schuhe.

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Großbritanien Weihnachten in

Weihnachten ist Großbritaniens beliebtester Feiertag. Die Traditionen und frühere Zeremonien wurzeln in heidnischen ?£berzeugungen, die Jahrhunderte zurückreichen. Ein Teil davon gehört noch immer zu den heutigen Weihnachtsfeiern.
Die Druiden, beispielsweise, beehrten in ihrer Religion und Opferriten den Mistelzweig. Man glaubte, dass die rote Beere der Stechpalme vor Hexerei beschütze. Efeu symbolisierte Unsterblichkeit. Die Wikinger führten den Yule log (Weihnachtsscheit) ein, der zu Ehren von Gott Thor brannte. Die Engländer übernahmen diese Sitte für Weihnachten. Die heutige (elektrische) Weihnachtskerze ist ein ?£berbleibsel aus fürstlichen Tagen.
Auch der Brauch, Weihnachtskarten an Freunde und die Familie zu verschicken, stammt aus Großbritanien. 1843 entwarf John Calcott Horsley die erste Karte für Sir Henry Cole. Auf diese Weise verbreitete sich der Versand von Weihnachtskarten, der bald zu einer eingesessenen Tradition wurde. Beliebte Motive waren Weihnachtsfeste, Kirchenglocken, Zwetschge und Truthahn ebenso wie religiöse Themen. Jedes Jahr werden im Vereinigten Königreich über eine Milliarde Weihnachtskarten befördert. Viele werden zu Gunsten wohltätiger Zwecke verkauft.
Seit 1840 hat der geschmückte und beleuchtete Weihnachtsbaum an Bedeutung gewonnen. Prinz Albert übernahm diese Sitte aus Deutschland. 1848 veröffentliche die "Illustrated London News" ein Bild der Königlichen Familie, die sich um einen solchen versammelt. Die englischen Familien folgten dem königlichen Beispiel und es kann wahrhaftig von einer viktorianischen Neuheit die Rede sein. Am Trafalgar Square, nahe der Lord Nelson Statue wird jedes Jahr ein riesiger Weihnachtsbaum errichtet. Dieser erinnert an die englisch-norwegische Zusammenarbeit während des 2. Weltkrieges. An Heiligabend werden oft Weihnachtslieder von Gesangsgruppen vorgetragen, die von Haus zu Haus ziehen. Kinder hängen ihre Weihnachtssocke an den Kamin oder an das Fußende ihres Bettes, damit dieser vom Weihnachtsmann gefüllt werden kann. Das weihnachtliche Singen reicht bis zum Mittelalter zurück. Bettler zogen singend durch die Straßen und baten um Geld, Essen oder ein Getränk.
Am ersten Weihnachtsfeiertag werden die Geschenke am Morgen geöffnet. Später versammelt sich die Familie zum traditionellen Weihnachtsmahl, das aus Rosenkohl, Bratkartoffeln mit gebratenem Truthahn, Roastbeef oder Gans besteht. Zum Dessert wird entweder ein süßer Mince Pie oder Christmas Pudding (Plumpudding) serviert.
Darin könnten vielleicht Münzen oder Glücksbringer für die Kinder als ?£berraschung versteckt sein. Zum Nachmittagstee wird Christmas Cake gereicht. Es ist ein üppiger Früchtekuchen mit Marzipan und Zuckerguss. Ein beliebter Partyknüller sind Christmas crackers (Weihnachtsknallbonbons). Neben jedem Gedeck der Weihnachtstafel liegt eine solch bunte, glänzende Papierspule, die an beiden Enden verdreht ist und mit einem Partyhut, Reim und Spielzeug gefüllt ist.
Die alljährliche Weihnachtsbotschaft der Königin wird am Nachmittag des ersten Weihnachtsfeiertags über den Rundfunk ausgestrahlt. König Georg rief 1932 diesen Brauch ins Leben.
Der 26. Dezember wird Boxing Day genannt. Früher erhielten Lieferanten und Händler, nach denen das Jahr über verlangt wurde, eine Christmas-Box. Daher der Name. Heutzutage erhalten Müllmänner, der Milchmann oder die Briefträger ein Trinkgeld für deren Dienst während der Weihnachtszeit.

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Italien Weihnachten

Auch hier ist Weihnachten ein Riesenfamilienfest, bei dem das
mehrgängige Essen mit Lamm und Truthahn nicht zu kurz kommen darf.
Ob allerdings in einem Haus ein Tannenbaum oder eine riesige Krippe steht,
ist völlig verschieden. Krippenbesitzer und Tannenbaumfans sind nämlich
in zwei Lager gespalten und streiten sich schon Ewigkeiten, was nun wirklich
ins Weihnachtszimmer gehört.
Sizilien schert sich um diese Streitereien nicht. Wichtiger ist wie die Geschenke finanziert werden. Deshalb ist die Adventszeit dort die Zeit des Kartenspiels.
Einmal pro Woche lädt die Familie zum Weihnachtspokern ein.
Beschenkt werden alle Kinder am 6. Januar, dem Dreikönigstag. Sie warten dann sehnsüchtig auf die hässliche aber weise alte Hexe Befana, die durch den Kamin rutscht, um ein Geschenk im bereitgestellten Schuh zu hinterlassen. Das tue sie, so sagt man, weil sie in jedem Haus das neugeborene Jesuskind vermutet.

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Niederlande - Weihnachten

Nicht der Heilige Abend, sondern der 6. Dezember (Nikolaustag) steht im Mittelpunkt des hiesigen Weihnachtsfestes.
Der Nikolaus heißt hier Sinterklaas und seine Festzeit beginnt bereits drei Wochen vor dem 6. Dezember. Dann nämlich legt Sinterklaas der Legende nach mit seinem Schiff von Spanien aus kommend an einem alten holländischen Hafen an. In jüngerer Zeit hat sich als Ankunftstermin für den Sinterklaas aber auch der letzte Samstag des November durchgesetzt.
An diesem Abend stellen die Kinder dann einen großen Holzschuh vor den Kamin mit einem Wunschzettel darin. Daneben stellen sie ein Gefäß mit Wasser und eine Karotte oder etwas Heu für das Pferd des Nikolaus. Am nächsten Morgen finden sich im Schuh dann einige Süßigkeiten, kleine Nikolausfiguren und ein Lebkuchenmännchen, an dem ein Zettel mit einem kleinen, meist witzigen Sinterklassgedicht befestigt ist. Das Gedicht zählt immer die guten und auch die weniger guten Taten des jeweiligen Kindes auf.
Richtig aufregend für die Kinder wird es dann am 5. Dezember. An diesem Tag legt man einen großen Sack vor die Tür, der am Abend dann mit den Geschenken für die ganze Familie gefüllt ist. Am 6. Dezember, dem Geburttagsfest von Sinterklaas, findet dann zumeist eine große Familienfeier statt.
Die Weihnachtszeit endet auch in den Niederlanden und im angrenzenden belgischen Flandern am Dreikönigstag. An diesem 6. Januar ziehen drei Männer als Könige verkleidet von Haus zu Haus, singen Lieder und werden dafür von den Familien bewirtet. (Quelle: Content-Team Globalheads GmbH)

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Österreich - Weihnachten

In Österreich beginnt die Adventszeit mit dem ersten Sonntag im Dezember, dem 1. Advent. Bis zum 24. Dezember wird jeden Sonntag eine weitere Kerze des Adventskranzes entzündet und zum beschaulichen Beisammensein im Kreis der Familie genutzt.
Zusammen mit dem Adventskalender, von dem jeden Tag ein Türchen geöffnet werden darf, wird Kindern damit das Warten auf das Christkind verkürzt. Im Gegensatz zu den meisten Nationen ist nicht der Weihnachtsmann der Überbringer der Geschenke, am Abend des 24., sondern das Christkind. Der Weihnachtsmann findet sein Äquivalent im Nikolaus, der allerdings schon am 6. Dezember Kinder mit Kleinigkeiten beschenkt. Der Krampus, für die nicht ganz so artigen Kinder, kommt bereits am Vorabend...
Der Heilige Abend wird traditionell am 24. Dezember gefeiert, in sehr beschaulichem Rahmen, vor einem festlich geschmückten Tannenbaum, der mit der Mitternachtsmette seinen kirchlichen Abschluss findet. "Stille Nacht" und "O, Tannenbaum" sind zwei der Lieder, ohne die das Weihnachtsfest kaum denkbar wäre.
Am 6. Jänner endet die Weihnachtszeit mit den Heiligen 3 Königen, die spätestens bis zu diesem Datum singend von Tür zu Tür ziehen um Segen für das neue Jahr zu überbringen, was durch das Kennzeichnen der Eingangstüren mit C+M+B (Caspar, Melchior und Balthasar) geschieht. Besonders in ländlichen Gegenden ist es immer noch Brauch, die Sternsinger zu einer Verköstigung ins Haus zu bitten.

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Rumänien - Weihnachten

Die Rumänen sind weihnachtliche Frühstarter. Schon in der Nacht vom 23. zum 24. Dezember singen Kinder in den Dörfern traditionelle Weihnachtslieder. "Colindatori" nennen sich diese Gruppen auf rumänisch. Natürlich werden ihre Mühen mit allerlei Süßigkeiten und Früchten belohnt, insbesondere mit dem sehr beliebten Nusskuchen, am besten noch warm aus dem Ofen direkt zum Fenster hinaus gereicht.
Wie in anderen Osteuropäischen Ländern auch wird in Rumänien am 24. Dezember, dem "Mos Ajun", bis in die Abendstunden hinein gefastet. Eine der traditionellen Speisen, die dann aufgetischt werden, ist Kohlrouladen mit Polenta, was gerne mit einem "tzuika", einem starken Hausbrand, runtergespült wird. Die Geistlichen tragen ein am Heiligabend ein Heiligenbild von Tür zu Tür und wünschen frohe Weihnachten.(Quelle: Content-Team Globalheads GmbH)

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Schweden - Weihnachten

In Schweden wird der 13. Dezember besonders gefeiert. Ein weiß gekleidetes Mädchen, die Lussibrud ( Lucienbraut) trägt einen Kranz mit brennenden Kerzen auf dem Kopf und weckt in der Familie die Schlafenden und bringt ihnen das Frühstück, zu diesem gehört auch das skandinavische Safranbrot.
In allen Städten und Dörfern wird eine Lucia-Braut gewählt.
Bis ins 16. Jahrhundert galt die vorausgehende Nacht als die längste des Jahres, mit Lucia begann die Zeit des Lichtes.
Dieser Brauch ist in Schweden 1780 erstmals dokumentiert.
In allen skandinavischen Ländern feiert man das Julfest.
In der Vorweihnachtszeit wird gebastelt, geputzt und gebacken. Man erzählt sich dass die kleinen Hausgeister, die Tomare, den Menschen, nicht nur im laufe des Jahres sondern auch in der Vorweihnachtszeit, hilfreich zur Seite stehen. Als Dank stellt man ihnen am Heilig Abend einen süßen Milchbrei vor die Tür, denn man glaubt, dass ein versäumtes Dankeschön, der Familie Unglück bringt.
Heiligabend nach einem Saunabad versammelt sich die Familie um den Lichterbaum, der mitten in der Wohnstube steht. Nach einem guten Essen mit Julschinken und allen möglichen Köstlichkeiten tanzen alle um den Baum und singen Weihnachtslieder. Bescherung ist erst nach diesem Weihnachtsreigen. Die Fenster der Wohnstube sind oft geöffnet, denn es kann sein dass hin und wieder ein Julklapp, ein Geschenkpäckchen eines Freundes oder Nachbarn, ins Haus geflogen kommt.
Am frühen Weihnachtsmorgen besuchen die Familien die Christmette. Zu Hause bewacht der Julbock, ein Ziegenbock aus Stroh, den Weihnachtsbaum und hält die bösen Geister fern.

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Skandinavien - Weihnachten

Das Julfest ist Tradition in Skandinavien. Es entstammt alten Ernte- und Mittwinter-Bräuchen, bei denen Julbrot gebacken, Julbier gebraut und Julstroh in der Julstube verstreut wurde. Typisch finnisch: das gemeinschaftliche Saunabad am 24. und "gebackener Schwede", das Festtagsgericht aus Schweinefleisch. Das Julfest endet am 13. Januar mit einem zünftigen Gelage.

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Tschechien - Weihnachten

Mit einem kleinen Glöckchen werden die Kinder in Tschechien zur Bescherung gerufen. Es erklingt in den Familien nach einem langen Festmahl, bei dem - ähnlich wie in Polen - als Hauptgericht meistens Fisch serviert wird, und zwar gebackener Karpfen. Vorher gibt's nicht selten die landestypische Erbsensuppe.
Radio Prag ( archiv.radio.cz ) hat für Sie mehrere Seiten mit weihnachtlicher Thematik vorbereitet. Auf diesen Seiten können Sie u. a. Näheres über die Altböhmischen Weihnachten erfahren, aber auch darüber, wie die Tschechen das diesjährige Fest begehen werden:
Weihnachtsbaum
Zum ersten Mal erleuchtete in Prag 1812 ein Weihnachtsbaum in der Villa des Direktors des Ständetheaters, Jan K. Liebich. Dreißig Jahre später war der Verkauf von Weihnachtsbäumen bereits eine alltägliche Sache und die Leute nannten sie Christbäumchen. Zuerst übernahmen die reicheren Familie diesen Brauch, in Mähren stellt man erst seit Anfang dieses Jahrhunderts Weihnachtsbäume auf.
Der Christbaum kam aus Deutschland in die Böhmischen Länder, wo er seit dem 17. und 18. Jahrhundert von Stadt zu Stadt verbreitet wurde. Im letzten Jahrhundert und bis zur Mitte dieses Jahrhunderts war die Tanne der meistverbreitete Christbaum, in der heutigen Zeit wurde diese vielerorts durch Kiefern oder Fichten ersetzt.
Nach dem Ersten Weltkrieg begann man überall in Europa, Weihnachtsbäume auf öffentlichen Plätzen aufzustellen. Den Archiven zufolge wurde in den Böhmischen Ländern 1925 der erste öffentliche Weihnachtsbaum aufgestellt und zwar in Pilsen. Dieser Brauch verbreitete sich in der Ersten Republik schnell und so erstrahlten in zahlreichen Städten und Dörfern Weihnachtsbäume. Zu der weihnachtlichen Tradition gehört neben dem Weihnachtsbaum auch die Mistel.
Die Mistel
Zu der weihnachtlichen Tradition gehört neben dem Weihnachtsbaum auch die Mistel. Diese immergrüne Pflanze haben bereits unsere Vorfahren entdeckt. Sie erschien ihnen geheimnisvoll, da sie so hoch auf den Bäumen wuchs, ihre Früchte, weiße Beeren, erinnern an Perlen und reifen gerade im Dezember. Und weil sie so geheimnisvoll waren, sollten die Misteln auch über zauberhafte Kräfte verfügen.
Man glaubte, dass sie vor Feuer schützen und hängte sie an die Hauswand, damit sie Hexen und böse Geister am Eintritt hindern. Man glaubte auch, dass Misteln ebenso wie vierblättrige Kleeblätter oder Hufeisen Glück bringen. Im Mittelalter gehörten sie zu den wichtigsten Heilpflanzen, auch die moderne Medizin bestätigte die Heilfähigkeiten der Misteln. Misteln enthalten Stoffe, die den Blutdruck senken und die Gefäßverbreiterung fördern. Deshalb gewinnt man diese Stoffe für Medikamente gegen Arteriosklerose.
Es existieren zahlreiche Legenden über Misteln. Einer zufolge soll die Mistel ein Baum gewesen sein, aus dessen Holz das Kreuz gemacht sein soll, an dem Christus starb. Vor Schande soll der Baum eingetrocknet sein, um sich in eine Pflanze zu verwandeln, die allen Gutes bringt, die unter ihr hindurchgehen. Die Mistel soll demjenigen Glück bringen, der sie zum Geschenk erhält, und nicht demjenigen, der sie sich selbst kauft. Die Weihnachtsmisteln wachsen auf Laubbäumen, deren Blätter im Herbst abfallen.
Der Brauch, sie als Weihnachtsdekoration zu benutzen, kam aus England nach Europa. Dieser Brauch ist auch heute noch verbreitet und die Menschen hierzulande hängen sich goldene, silberne oder grüne Misteln an Lampen oder stellen sie in einer Vase auf den Tisch.
Die Adventszeit
In die Adventszeit fallen einige Heiligentage, mit denen eine Reihe von Volksbräuchen und Aberglaube verknüpft sind. Diese Bräuche haben im christlichen Glauben ihren Ursprung, doch aus einigen von ihnen atmet noch der Hauch der vorchristlichen, heidnischen Mythologie. Nicht alle Bräuche sind überall lebendig und jeder von ihnen hat eine Reihe von regionalen Varianten.
Der erste Adventsfeiertag war der 30. November, der St. Andreas - Tag. Dieser Tag pflegte der Tag der Weissagung zu sein, die heute eher mit dem Heiligen Abend verbunden ist. In Schlesien gossen zum Beispiel die Mädchen an diesem Tag Blei. Sie schmolzen es in Löffeln über einer Kerze und gossen es über einen Schlüssel, dessen Zähne ein Kreuz bildeten, in kaltes Wasser. Aus der Gestalt, die das erkaltete Blei bildete, sagten sie voraus, wie ihr zukünftiger Gatte aussehen wird: dünn, dick, schön, hässlich, buckelig.... In der Form des Blei suchten die Mädchen auch Symbole für Handwerke und sagten den Beruf des zukünftigen Gatten voraus. In anderen Regionen versuchten die Mädchen etwas über ihren zukünftigen Mann aus Eislöchern zu erfahren, deren Aussehen etwas über die Gestalt verraten sollten. Wo anders klopften die Mädchen an die Tür des Hühnerstalls: falls sich zuerst der Hahn melden sollte, so bedeutete dies, dass das Mädchen im nächsten Jahr heiratet, falls ein Huhn, so musste es noch ein weiteres Jahr warten.
Am 4. Dezember feierte man den zweiten Namenstag, den St. Barbara - Tag. Die heilige Barbara ist eine Märtyrerin aus der Zeit der frühen Christenverfolgungen. Die heilige Barbara ist die erste der so genannten "Rundgeh-Gestalten". Die volkstümlichen Gestalten, die am Abend des 4. Dezembers um die Bauernhöfe streiften, hatten mit der Heiligen wohl nur den Namen gemeinsam. Es waren Frauengestalten in weißer Kleidung mit offenen Haaren und weiß geschminkt, auf dem Kopf hatten sie grüne Kränze, zudem trugen sie Ruten und Körbe mit ?äpfeln und Nüssen zum Verschenken. Aus der Barbara wurde in einigen Regionen "Br?¥na", "Perchta" oder "Klibna", an manchen Orten werden sie von als Ziegen, Stute oder Teufel verkleideten Personen begleitet. Noch heute sägt man an St. Barbara Kirschzweige ab und stellt sie in Wasser. Um den Heiligen Abend erblühen sie dann und das bedeutet größeres Glück und Hoffnung bei der Suche nach einem
Lebenspartner.
Der beliebteste der Advent-Namenstage ist und bleibt St. Nikolaus, der hierzulande am 5. Dezember gefeiert wird. St. Nikolaus ist eigentlich die einzige Vorweihnachtsgestalt, die heute noch existiert. Heute ist St. Nikolaus oder Mikulaß, wie er im Tschechischen heißt, ein Feiertag für Kinder, den diesen bringt er kleine Geschenke, zudem erinnert er daran, dass das heiß erwartete Christkind bereits vor der Tür steht.
Der letzte bedeutende Advents-Namenstag ist der 13. Dezember - St. Lucie. Heute ist dieser Tag ein ganz normaler, doch in früheren Zeiten war er von großer Bedeutung. Die heilige Lucie beschützte vor Zauberei und Hexen. An manchen Orten erschien die heilige Lucie als schweigsame geheimnisvolle Gestalt, weiß verhüllt und mit einer Maske vor dem Gesicht wodurch sie Angst und Schrecken verkörperte. An anderen Orten hatte sie zudem eine lange Nase oder ein Messer, mit dem sie die Kinder erschreckte und ihnen drohte, den Bauch aufzuschlitzen. Sie klopfte nicht wie die heilige Barbara an das Fenster, sondern erschien unerwartet. An wieder anderem Orten war die heilige Lucie eine fröhlichere Gestalt, die als alte, buckelige Frau verkleidet durch die Dörfer zog, ihr Gesicht bedeckte eine Maske und mit einem Kochlöffel neckte sie die Jugend.
Alttschechische Weihnachtsbräuche und Speisekarte
Die Menschen haben von jeher den Wunsch, etwas über die Zukunft, Glück, Gesundheit und wirtschaftliche Wohlstand zu erfahren. Daraus entstanden auch eine ganze Reihe von Weihnachtsbräuchen.
Es war üblich am Heiligen Abend den ganzen Tag zu fasten, denn nur derjenige, der bis zum Abendessen nichts aß, konnte Abends an der Wand ein goldenes Schweinchen erblicken. Am Nachmittag wurde dann der Christbaum geschmückt - zumeist mit roten ?äpfeln, Nüssen, Lebkuchen und anderen Süßigkeiten. An der Spitze des Baumes wurde der Weihnachtsstern befestigt. Normalerweise schmückten die Kinder den Baum, denn die Hausfrau hatte alle Hände voll zu tun. Am Christbaum wurden auch Kerzen befestigt, die am Abend angezündet wurden und dem Heilig Abend einen größeren Zauber verlieh.
Bis zur Dämmerung war die ganze Familie mit den Vorbereitungen für die Weihnachtsfeiertage beschäftigt, die mit dem Heiligen Abend anfangen. Der Tisch wurde mit einer weißen Tischdecke gedeckt, die Tischbeine mit Ketten umschlungen, damit niemand auf dem Feld klauen möge. Unter den Tisch wurde eine Schale mit Getreide gestellt, auf den Tisch Knoblauch. Diesem wurde von allen slawischen Völkern bereits seit frühen Zeiten eine besondere Macht zugesprochen: stärkend und beschützend. So durfte der Knoblauch bei uns auch an Weihnachten nicht fehlen, er war sogar genauso wichtig wie der Christbaum und die Süßigkeiten. Neben der Knoblauchzehe wurde ein Kreuz gestellt und ein Kerzenständer mit einer Kerze, die an Mariä Lichtmess geweiht worden ist. Die Hausfrau legte auf den Tisch noch einen Laib Brot und ein Töpfchen Honig. Der Hausherr band einige Getreideähren zusammen, tauchte sie in Weihwasser und segnete mit ihnen das ganze Gebäude. Auch das Feuer im Ofen vergaß er nicht, damit es sich nicht erzürne und das Haus anzünde.
Auch wenn es am Heiligen Abend normalerweise früh dunkel wird, durfte man erst dann eine Kerze anzünden, wenn der erste Stern zu sehen war. Gleich danach setzten sich alle zum gemeinsamen Abendessen. Dieses war in allen Familien reichhaltig, denn auch die Armen bemühten sich, wenigstens an Weihnachten einen reich bestellten Tisch aufzubieten.
Vor dem Essen betete der Familienvater, danach begann er das Abendessen, indem er das Brot in Scheiben schnitt, die er aber nicht zählen durfte. Er bestrich sie mit Honig und verteilte sie an die Familienmitglieder, wobei er bei dem ältesten begann. Falls ein oder zwei Brotscheiben übrig blieben, so bedeutete dies, dass Nachwuchs zu erwarten sei. Reichten die Scheiben jedoch nicht für alle, so bedeutete dies, dass im kommenden Jahr jemand stirbt.
Danach folgten die anderen Essensgänge, von denen es mehr gab, als an den anderen Abenden. Denn man richtete sich nach der Losung: je mehr Gänge am Heiligen Abend, desto mehr Getreide auf dem Feld.
Die alttschechische weihnachtliche Speisekarte sah je nach Region anders aus. An manchen Orten folgte nach dem Brot eine Suppe, am häufigsten Pilzsuppe. Überall im Lande aß man aber am Heiligen Abend "Kuba", im Ofen zubereitete Graupen mit Steinpilzen und Knoblauch. Die Pilze waren ebenso wie der Knoblauch oder Honig an Weihnachten von Bedeutung. In alten Legenden wird ihnen nämlich eine himmlische Herkunft zugeschrieben. Am Heiligen Abend aß man traditionellerweise auch Erbsen, die mancherorts alttschechisch zubereitet wurden: nämlich süß mit Zucker und Lebkuchen.
Zum Abschluss des Essens gab es einen Nachtisch, zumeist mit gedörrtem Obst, wie ?äpfel, Birnen, Pflaumen oder Nüsse. Zu den traditionellen weihnachtlichen Nachtischen gehören Strudel und der Weihnachtsstriezel. Aus dem bisher angeführten wird ersichtlich, dass die Mäßigkeit im Essen, die während der Adventszeit herrschte, am Heiligen Abend von Überfluss abgelöst wurde.
Nach dem Abendessen blieb man am Tisch sitzen. Der Familienvater nahm sich als erster aus der Schüssel einen Apfel und Walnuss. Falls die Wahlnuss Innen verdorben war, so sagte dies einen Krankheitsfall, ja sogar Todesfall, voraus. Aber das konnte durch den Apfel gerettet werden. Falls beim Zerschneiden des Apfels in der Mitte ein Stern erschien, bedeutete dies Gesundheit und ein langes Leben. Schlimmer war es, wenn in der Apfelmitte ein Kreuz erschien. Sobald der Familienvater dieses Ritual beendet hatte, folgten die anderen Familienmitglieder, vom ältesten bis zum jüngsten.
Nach dem Abendessen und dem anschließenden Zeremonial bemühten sich alle gleichzeitig vom Tisch aufzustehen, denn man glaubte, dass der, der vor den anderen aufsteht, in Jahresfrist stirbt. Die Essensreste brachte der Hausherr dem Vieh. Die Hühner bekamen eine andere Kost, nämlich Erbsen oder Mohn, damit sie weiterhin gut legen würden. Hahn, Gänserich und Hund erhielten in ihrem Futter Knoblauch, damit sie das ganze kommende Jahr gehörig scharf seien.
Nach dem Abendessen folgte der Moment, auf den sich bis heute die Kinder am meisten freuen: die Bescherung und das Aufpacken der Geschenke, die das Jesuskindlein unter den Christbaum gelegt hat.
Danach folgten weitere Bräuche. Ein bis heute weit verbreiteter Brauch ist es, Walnussschalen in einer Schüssel Wasser schwimmen zu lassen. Auf den Tisch wurde eine Schüssel Wasser gestellt, in die ein jeder sein Schiffchen in Form einer Walnussschalenhälfte, in der eine Kerze war, schwimmen ließ. Je nach der Bewegung der Schiffchen wurde vorhergesagt, welches Schicksal einen jeden erwartet. Falls das Schiffchen die ganze Schüssel durchqueren sollte, dann bedeutete dies ein langes Leben, falls sie aber sank, bedeutete dies, dass dem Besitzer etwas Unangenehmes geschehen wird.
Mit Nüssen war ein weiterer Brauch verbunden. Nach dem Abendessen wurden drei Nüsse geknackt, der Kern wurde hinausgenommen. In eine Schale wurde Erde getan, in eine weitere ein Stück Brot, in die dritte Geld. Dann wurden die beiden Hälften wieder zusammengeklebt und zurück zu den anderen Nüssen gelegt. Denjenigen, der dann die Nuss mit der Erde knackte, erwartete Armut. Das Brot sagte ein zufriedenes Leben voraus und das Geld Reichtum.
Heiratslustige Mädchen kannten weitere Bräuche: Zum Beispiel konnte man in die Zukunft schauen, wenn man einen Schuh über den Kopf warf. Sollte die Spitze Richtung Tür zeigen, so war dies ein Zeichen für die Eltern, die Ausstattung für die Tochter vorzubereiten, da in Jahresfrist die Hochzeit stattfinden wird. Zeigte die Schuhspitze in das Zimmerinnere, blieb die Tochter ein weiteres Jahr zu Hause.
Wenn ein Mädchen mit Hilfe des Schuhs erfahren hat, dass sie sich im kommenden Jahr nicht vermählt und wissen will, wie lange sie noch warten muss, muss sie eines ihrer Haare opfern. An dieses knotet sie einen Ring und hält es dann so nah wie möglich an ein Glas. Sooft, wie der Ring an das Glas stößt, bis er ausgependelt, so viele Jahre muss das Mädchen noch warten.
Falls ein Mädchen wissen will, wie ihr Zukünftiger aussehen wird, so kann sie dies mit Hilfe eines Holzspans erfahren: Sie muss die Augen schließen und aus einem Haufen Holzspane einen herausziehen. Die Form des Spans verrät ihr, wie ihr Mann aussehen wird. Diese Weissagung können auch die jungen Männer machen, die neugierig auf die Figur ihrer zukünftigen Braut sind.
Unverheiratete Mädchen, die sich bald vermählen wollen, haben eine weitere Möglichkeit zu erfahren, wer der Glückliche sein wird. Es genügt, wenn sie die Namen von drei in Frage kommenden Bräutigamen auf drei Zettel schreiben und diese dann in ein Taschentuch knoten. Zudem wird ein viertes leeres Taschentuch geknotet. Die vier Taschentücher legen sie am Heiligen Abend unter das Kopfkissen. Am nächsten Morgen knoten sie eines der Tücher auf. Sollte es das leere sein, so wird sich das Mädchen nie vermählen. Diese trübe Aussicht können sie noch mit Hilfe von Knödeln abwenden: die drei Zettel mit den Namen müssen sie in Knödel backen, die sie am ersten Weihnachtsfeiertag zubereiten. Der vom Schicksal vorbestimmte Bräutigam gibt sich beim ersten Zerschneiden zu erkennen.
Der Heilige Abend endete mit der Mitternachtsmesse, die in allen Kirchen stattfand. Manchmal waren auch Weihnachtsspiele Bestandteil der Messe. Nach der Mitternachtsmesse zog man von Haus zu Haus und sang Weihnachtslieder.

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Ungarn - Weihnachten

Am 6. Dezember kommt der Nikolaus, dann kaufen die Eltern ihren Kindern Pralinen.
Christi Geburt wird in Ungarn auch vom 24.- 26.12. gefeiert.
Am 24. bereiten die Eltern das Festessen zu, während die Kinder die Weihnachtskrippe machen und den Weihnachtsbaum mit Kugeln, Lichtern, Lametta, Pralinen usw. schmücken.
Nachdem der Baum geschmückt worden ist, gibt es die Weihnachtsbescherung, währenddessen singt die Familie Weihnachtslieder. Die Geschenke werden hier nicht vom Weihnachtsmann sondern von Engeln gebracht:
Zum Festessen gehören eine Fischsuppe, gebratener Fisch oder Pute, Nussbeugel oder Mohnbeugel (Gebäck in Form eines Hörnchens).
Um Mitternacht oder am ersten Weihnachtstag gehen viele Familien zu der Weihnachtsmesse.
Am 1. Weihnachtstag ziehen junge Männer als Hirten verkleidet mit einer Krippe unter dem Arm von Haus zu Haus, um kleine Theaterinszenierungen aufzuführen. Hierbei fallen stets Süßigkeiten für sie ab.
Am 25. und am 26. besuchen die Ungarn Verwandte.

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Ukraine - Weihnachten

Eine Besonderheit in der Ukraine ist, dass die Feste der Weihnachtszeit entweder nach der römisch-katholischen Zeitrechnung - dem gregorianischen Kalender - oder nach der orthodoxen - dem julianischen Kalender - gefeiert werden. Das heißt, dass z. B. Weihnachten entweder am 25. Dezember oder am 7. Januar unserer Zeitrechnung begangen wird.
Vor allem für die ukrainischen Kinder ist der Nikolaustag (6. bzw. 19. Dezember) der wichtigste Festtag des Jahres, denn dies ist der Tag, an dem sich die Ukrainer beschenken. Kein Wunder, denn Nikolaus gilt hier als der Schutzpatron der Kinder. An Weihnachten ist es in der Ukraine nur Brauch, dass jedes Familienmitglied ein neues Kleidungsstück geschenkt bekommt.
Prinz Vladimir brachte von seiner Reise nach Konstantinopel, wo er sich taufen ließ, Geschichten über den Heiligen Nikolaus mit nach Hause. Der ukrainische Prinz Vsevolod Yaroslavych hat das Nikolausfest schließlich offiziell eingeführt (zwischen 1088 und 1099, zur Zeit Papst Urbans II.).
Das wichtigste Familienfest für die ukrainische Bevölkerung ist aber das eigentliche Weihnachten. Es wird nach wie vor streng nach überlieferten Bräuchen gefeiert, die nicht nur auf christlichen, sondern auch auf heidnischen Traditionen beruhen, die den bäuerlichen Charakter der ukrainischen Gesellschaft reflektieren. Diese Weihnachtsbräuche sind nahezu einzigartig und zutiefst symbolisch.
Die eigentliche Weihnachtszeit beginnt an Heiligabend (24. Dezember bzw. 6. Januar) und endet mit dem Epiphanias- bzw. Dreikönigsfest (6. Januar bzw. 19. Januar). An Heiligabend treffen sich die Familien zu einem Abendmahl genannt "Sviata Vecheria". Mit dem Erscheinen des ersten Sterns am Himmel, von dem angenommen wird, er sei der Stern von Bethlehem, beginnt das Zeremoniell des Mahles.
Die Tafel ist dabei bedeckt mit zwei Tischtüchern, eines für die Ahnen und das andere für die lebenden Mitglieder der Familie. In den Zeiten vor der Christianisierung in der Ukraine (988) hat man die eigenen Urahnen stets als "wohlwollende Geister" angesehen, die - wenn ihnen genügend Respekt entgegengebracht wird - den lebenden Familienmitgliedern Glück brächten.
Unter den Tisch und die Tischtücher wird Heu gestreut, um daran zu erinnern, dass Jesus in einer Krippe geboren wurde. An jeder Festtafel gibt es einen freien und gedeckten Platz für die verstorbenen Familienmitglieder, deren Seelen, so der Volksglaube, am Mahl zu Heiligabend teilnehmen.
In die Mitte des Tisches wird das ringförmige Weihnachtsbrot ("Kolach") gelegt. Genauer gesagt werden drei "Kolach" übereinandergelegt, als Symbol für die Dreifaltigkeit. Die Ringform wiederum symbolisiert die Ewigkeit.
Bündel mit Weizenhalmen genannt "Didukh" werden unter die Ikonen des Hauses gelegt. Dies ist eine der wichtigsten Weihnachtstraditionen in der Ukraine, denn die Bündel symbolisieren die Ahnen der Familie. Dem Volksglauben zufolge wohnen ihre Geister während der Feiertage darin.
Neben die "Didukh" stellt das Familienoberhaupt eine Schale mit "Kutia" - gekochtem Weizen mit Mohn und Honig. "Kutia" gilt als das wichtigste Essen des weihnachtlichen Mahles und es wird auch "Speise Gottes" genannt. Dazu wird dann auch das "Getränk Gottes" serviert. Es heißt "Uzvar" und besteht aus dem Schmorsaft von zwölf verschiedenen Fruchtsorten.
Nach Abschluss dieser Vorbereitungen überreicht das Familienoberhaupt jedem Anwesenden ein Stück geweihtes und in Honig getauchtes Brot. Gemeinsam spricht man ein Gebet. Danach verkündet das Familienoberhaupt den Gruß "Khrystos Razhdaietsia" - Christus ist geboren - und die Familie beginnt das traditionell zwölfgängige, fleischlose Abendmahl.
Nach christlichem Glauben stehen die zwölf Gänge für die Apostel Jesu, doch die Tradition reicht bis in die heidnischen Zeiten zurück. Damals galten die zwölf Gänge als Symbol für die Vollmonde während eines Jahres. Fleischlos ist das Mahl, weil die Kirche eine Fastenperiode bis zum Weihnachtstag vorschreibt, jedoch galten auch schon für die Heiden fleischlose Speisen als eine spezielle blutlose Opfergabe an die Götter.
Der erste Gang des Mahles ist traditionell "Kutia", danach folgt "Borsch", die in Osteuropa weit verbreitete Rote- Beete- Suppe, mit "Vushka", gekochten und mit Pilzen und Zwiebeln gefüllte Klöße. Darauf folgen verschiedene Fischgerichte, sowie "Varenyky" - gekochte Klöße gefüllt mit Kohl, Kartoffeln, Buchweizen oder Pflaumen und "Holubtsi" - gefülltem Kohl. Das Mahl endet mit "Uzvar".
Während das Zeremoniell an Heiligabend eher ernst und bedeutungsschwanger ist, sind die übrigen Weihnachtstage von fröhlichem und ausgelassenem Charakter. Es wird üppig gegessen und viel gesungen. Die Ukrainer haben dabei ihre ganz eigenen Weihnachtslieder.
An Neujahr (1. bzw. 14. Januar) feiert man zwei christliche Feste. Zum einen die Beschneidung Jesu zum anderen das Fest des Heiligen Basilius. Bedeutend sind aber erst wieder die Feierlichkeiten rund um das Epiphaniasfest (6. bzw. 19.Janauar).
Am Abend vor dem Epiphaniasfest kommt die Familie erneut zu einem "Vecheria" zusammen, ähnlich dem Mahl an Heiligabend. Die Nacht vor Epiphanias wird "Schedrij Vechir" genannt, die "freigiebige Nacht".
Am Epiphaniastag wird der Taufe Jesu im Jordan gedacht. In den Kirchen erhalten die Gläubigen geweihtes Wasser, dass die Familien das ganze Jahr über in ihren Häusern aufbewahren. (Quelle: Content-Team Globalheads GmbH)

Weihnachten

Bulgarien - Weihnachten

Der Heiligabend in Bulgarien wird von einem rituellem Festmahl dominiert. Wenigstens 12 verschiedene Gerichte, mindestens eines für jeden Monat des Jahres, sind Standard. Familien, die noch mehr auftafeln, so der Volksmund, werden das ganze Jahr über genug zu essen haben. Die Speisen bestehen aus Bohnen, verschiedenen Arten von Nüssen, getrockneten Pflaumen, Kuchen u. a.. Fleisch wird nicht gereicht.
Ein Brauch, der langsam in Vergessenheit gerät, ist das Singen der jungen Männer und Unverheirateten. Dabei zieht die Gruppe von Haus zu Haus und wünscht den Bewohnern in traditionellen Weisen Reichtum und Gesundheit. Dafür werden die Sänger mit Geld, Essen und sonstigen Geschenken belohnt. Sie führen außerdem lange Holzstangen mit sich, mit denen sie das von den Hausbewohnern bereitgehaltene "Kravai" aufspießen, ein Rundbrot mit einem Loch in der Mitte. (Quelle: Content-Team Globalheads GmbH)Weitere Interessante Informationen unter: www.europa-digital.de

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Dänemark - Weihnachten

Weihnachten in Dänemark ist ein Fest der Familie.
Advent wird meistens mit dem Adventskranz gefeiert.
Jeden Sonntag ab dem 4. Sonntag vor Weihnachten wird eine Kerze angezündet und am 4. Sonntag brennen alle 4 Kerzen.
Ab dem 1. Dezember wird dann eine Kerze, die in 24 Tage eingeteilt ist, angezündet und das erste Türchen vom Weihnachtskalender geöffnet.
Im Fernsehen wird für Kinder (und Erwachsene) der erste Teil der jährlichen "Weihnachtsgeschichte" oft mit "Nisser" gesendet.
Am 13. Dezember wird Lucia gefeiert.
Das Licht kehrt zurück (Im Mittelalter war der 13.12 Wintersonnenwende) und die Tage werden langsam heller. In den Schulen, Kitas und in einigen Altenheimen ist es Tradition, dass die ganz in weiß gekleidete Lucia-Braut mit Kerzen in einem Kranz auf dem Kopf die Dunkelheit erhellt. Ihr folgt eine kleine Schar Kinder in weißem Gewand mit Kerzen in den Händen, die das Lucia-Lied singen.
Der 23. Dezember ist der "kleine Heiligabend".
Oft wird jetzt der Weihnachtsbaum geschmückt, die Vorbereitungen zum Heiligabend sind im vollem Gange und es wird dänischer Glögg getrunken.
Am 24. Dezember gehen viele tagsüber in die Kirche.
Abends steht das Weihnachtsessen auf dem Programm. Entweder gibt es Gans, Ente, Pute oder Schweinebraten, dazu werden Rotkohl und braune Kartoffeln (Kartoffeln gekocht und auf der Pfanne in Zucker angebraten) serviert.
Als Nachtisch gibt es den beliebten "Ris aül?ímande" mit einer ganzen Mandel und mit Kirschsoße darüber, wer das Glück hat die ganze Mandel zu finden, der bekommt ein Geschenk.
Nach dem Essen werden die Kerzen am Weihnachtsbaum angezündet, gesungen und vielleicht auch um den Baum herum getanzt. Danach gibt es die Geschenke.
In Bauerhöfen gab und gibt es immer noch den Brauch, eine große Schüssel mit Griesbrei auf dem Spitzboden zu stellen. Diese Köstlichkeit soll das Weihnachtsessen für die dort lebenden "Nisser" sein, um sie gut zu stimmen, damit sie das restliche Jahr nicht zur Plage werden.
Die Familie trifft sich am 25. Dezember wieder zum großen kalten Büffet mit kleinen warmen Speisen. Natürlich fehlt der Hering nicht, der muss ja am besten in Bier und Schnaps "schwimmen".
Der 26. Dezember ist bei vielen genau wie der 25., nur dass man bei einer anderen Person feiert.

Weitere Informationen auf den Opens external link in new windowSeiten des Dänischen Außenministeriums

Ein sehr schönes und beliebtes Weihnachtslied S?©ren Banjomus

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Finnland - Weihnachten

Die Finnen sehen in ihrem Land die Heimat des Santa Claus.
Deshalb kommt der Herr des Weihnachtsfestes auch nicht klammheimlich durch Schornsteine, sondern er besucht die Kinder (die sich als Elfen verkleidet haben) persönlich.
Der Nachfolger des Heiligen von Myra residiert im Berg Korvatunturi und noch niemand hat den geheimen Eingang finden können. Korva heisst übrigens Ohr, weil der Berg als riesiges Ohr geformt ist, damit Santa die Wünsche in aller Welt hören kann, die an ihn ergehen. Der Korvatunturi als Heimstätte wurde ihm 1927 vom finnischen Rundfunk erfolgreich zugewiesen ...
In jedem Fall bestreiten die Finnen die (vor allem amerikanische) Auffassung, Santa Claus residiere am Nordpol - schließlich weiß jeder Mensch, dass niemand am Nordpol leben kann!
Santa Claus ist anders als sein historisches Vorbild verheiratet und seine Gattin ist zusammen mit den Elfen (hier geschieht eine Anleihe bei nordischen Mythologien) das ganze Jahr über beschäftigt, all die herrlichen Geschenke anzufertigen.
Das eigentliche Weihnachtsfest der Finnen weicht sehr stark von den üblichen internationalen Gebräuchen ab. Vor allem konzentriert es sich auf den 24. Dezember, der 25.12. hat nur untergeordnete Bedeutung.
Die Weihnachtsfeierlichkeiten beginnen bereits um 12 Uhr Mittags mit der feierlichen Ausrufung des Weihnachtsfriedens in Turku (frühere finnische Hauptstadt). Diese auf mittelalterlichen Riten beruhende Tradition (seit über 500 Jahren!) wird medial im ganzen Land verfolgt. In früheren Zeiten wurde dieser Friede ganz besonders ernst genommen: Wer es wagte, die zwölf Weihnachtstage durch ein Verbrechen zu entweihen, musste mit besonders harter Strafe rechnen.
Nach der Zeremonie kommt das erste Festtagsmahl, der Nachmittag und frühe Abend ist Friedhofbesuchen gewidmet, wobei die Gräber weihnachtlich geschmückt werden, mit sehr vielen Kerzen und Kränzen. Finnische Friedhöfe bieten bei Einbruch der Dunkelheit am 24. Dezember ein beeindruckendes Bild.
In vielen Städten werden auch die im Krieg Gefallenen von Soldaten und Organisationen geehrt.
Nachmittags besucht Santa, der in Finnland natürlich nicht so heißt, sondern Joulupukki, die Kinder.
Das Santa Claus Postamt
Es ist ein wirkliches Postamt in Finnland, das für sich in Anspruch nimmt, das einzige Santa-Claus-Postamt der Welt zu sein. Was stimmen könnte, denn die österreichische Tradition (Postamt Christkindl) richtet sich an das Christkind und auch die Santa Claus Nebenpostämter in Japan, Singapur und Estland sollten dem keinen Abbruch tun.
Wer rechtzeitig (sprich bis 3. Dezember) an Santa schreibt (siehe Weihnachtsmannadressen), bekommt vielleicht ein Antwortschreiben.

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Griechenland Weihnachten

Weihnachtsfeuer gegen Kobolde, Lobgesänge zum Wohle der Menschen: In Griechenland existiert viel altes Brauchtum zum Weihnachtsfest. Sagenhaftes und Handfestes ergänzen einander in der vom 24. Dezember bis zum 6. Januar währenden Weihnachtszeit.
Wenn am Morgen Trommeln, Glocken und Triangeln in den Straßen erklingen, dann merkt auch der letzte Grieche, dass der 24. Dezember gekommen ist. An diesem Tag nämlich ziehen die Kinder mit ihren Instrumenten durch die Straßen und Gassen, um mit ihren Lobgesängen (Kalanda) Segen für die Häuser zu erwirken.
Im Gegenzug werden die Mädchen und Buben von den Hausbewohnern belohnt. Wer dabei als Erster eine Wohnung betritt, erhält die meisten Gaben.
Ein weiterer alter Brauch offenbart sich erst so richtig nach Einbruch der Dunkelheit: Zwölf Nächte lang lodern Weihnachtsfeuer, die zum Schutz vor den Kalikanzari entzündet werden. Diese Kobolde treiben nämlich just zur Weihnachtszeit ihr Unwesen. Bei den Weihnachtsfeuern kommt dem so genannten Christoxylo eine besondere Bedeutung zu: Es ist dies das größte und beste Holzscheit, das im ganzen Jahr gefunden wurde. Verbrannt wird es in der Heiligen Nacht, um das Christuskind zu wärmen.
Am 1. Januar - dem Tag des Heiligen Basilius, eines um 330 in Kappadokien geborenen und am 1. Januar 379 gestorbenen Kirchenlehrers - ertönt die Kalanda abermals. Dieses Mal tippen die Kinder dem Hausherren und dessen Frau mit einer Rute auf den Rücken. Weil auch das Glück bringen soll, werden die kleinen Sänger abermals mit Nüssen, Kuchen oder Geld belohnt. Außerdem finden die Kinder am Morgen des 1. Januar vor ihrem Bett die Weihnachtsgeschenke, welche in der Nacht von Basilius gebracht wurden.
Im Mittelpunkt des Weihnachtessens steht in Griechenland - wie in anderen Ländern auch - gefüllter Truthahn. Sehr beliebt ist auch Melomakarona, ein bunter Nachspeisenteller mit Mandel- und Grieskuchen und verschiedenstem Gebäck.
Und am 1. Januar gibt es noch etwas ganze Besonderes: Das Basiliusbrot. In dieses wird eine Goldmünze eingebacken, und wer sie findet, dem wird sie das ganze Jahr über Glück bringen. Allen Kobolden zum Trotz.

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Irland - Weihnachten

Die Weihnachtszeit in Irland (An Nollaig) beginnt in den Geschäften bereits im Oktober mit Karten und Dekorationen. Der Plumpudding wird auch jetzt schon hergestellt, damit er bis Weihnachten gut durchziehen kann.
Die Häuser werden im Dezember mit Girlanden und Kerzen geschmückt, an die Haustüren werden Kränze und Mistelzweige gehängt. Die Kinder hängen Heiligabend ihre Weihnachtsstrümpfe auf, damit sie in der folgenden Nacht von Father Christmas gefüllt werden. Die Mitternachtsmesse leitet auch in Irland die eigentlichen Weihnachtstage ein. Am 25.12. werden morgens die Geschenke ausgepackt.
Traditionelle Speisen sind Räucherlachs mit Sodabrot, Krabbencocktail, Truthahn, Schinken, Cranberrysauce und Brotsauce, Würstchen, Kartoffeln und Gemüse. Der Plumpudding wird mit Brandy- oder Rumsauce, Brandybutter und Sahne serviert. - Die Weihnachtszeit endet am 06.01.

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Island Weihnachten

Vielleicht liegt es an den langen Nächten in diesem Teil der Erde - jedenfalls sind die Ortschaften in Island zu Weihnachten ein einziges Lichtermeer. Lampen, beleuchte Figuren etc. scheinen von fast jedem Fenster, von Balkonen und Dächern.
Schon Anfang Dezember beginnen die Isländer das große Fest vorzubereiten. Unter anderem backen sie, was das Zeug hält, würzige Plätzchen mit Gingerschnaps und natürlich "laufabraud", das traditionelle Weihnachtsgebäck aus Wasser und Mehl, in heißem ?ûl ausgebacken. Jeder der flachen Küchlein wird kunstvoll belegt.
Typisch für Island sind auch die "Yulemen"; dreizehn seltsame Trolle, die dreizehn Tage vor Heiligabend die Bevölkerung heimsuchen. In früheren Tagen spielten sie den Menschen oft üble, teilweise sogar brutale Streiche, ähnlich dem in Deutschland bekannten Knecht Ruprecht. Heute gebärden sich die Yulemen zahmer und bringen sogar kleine Geschenke - wenn die Kinder brav waren.
St. Thorlakur's Day, der Tag vor Heiligabend, steht ganz im Zeichen der letzten Vorbereitungen. Der Weihnachtsbaum wird geschmückt und an dem ausgiebigen Festmahl gefeilt. Der Morgen des 24. Dezember gehört in Island den Verstorbenen. Die Menschen strömen auf die Friedhöfe, um Ihrer zu gedenken. Dabei werden viele große Kerzen angezündet, die auf den Gräbern die ganze Nacht brennen. Um sechs Uhr abends läuten die Kirchenglocken das Weihnachtsfest offiziell ein. Die Familie sitzt neben dem geschmückten Baum und Geschenke werden überreicht. (Quelle: Content-Team Globalheads GmbH)

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Malta Weihnachten

Jedes Jahr an Heiligabend zieht schon am frühen Morgen eine Prozession durch die Straßen und Gassen der kleinen Republik, bei der das Jesuskind gezeigt wird. Dazu werden Weihnachtslieder auf maltesisch gesungen.
Bei den Mitternachtsmessen auf Malta und Gozo führen Kinder das Wort. Eine alte Tradition will, dass an diesem Festtag in der Kirche die Kleinen die Predigt halten.
Die beliebteste Leckerei in der Weihnachtszeit sind Nüsse im Schokomantel. Das bekannteste Weihnachtslied heißt "Ninni la Tibkix Izjed (Schlaf' ein und weine nicht mehr). Es stammt aus dem 18 Jahrhundert und aus der Feder eines maltesischen Jesuiten. (Quelle: Content-Team Globalheads GmbH)

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BeneLux- Weihnachten

Mittelpunkt der niederländischen Weihnachtszeit ist der Nikolaustag am 6. Dezember. Viel wichtiger als das Christkind ist für die Kinder hier Sinterklaas und sein Diener, der "zwarte Piet".
Am Vorabend wird ein großer Sack vor die Tür gelegt, den Sinterklaas dann mit seinen Geschenken füllt. Neben dem Kamin legen die Kinder ihren Wunschzettel, eine Möhre sowie eine Schüssel mit Wasser für das Pferd des Nikolaus. Sinterkllas trägt eine Bischofsmütze und hat einen Bischofsstab.
Sinterklaas bringt den Kindern nachts die Geschenke, Pfefferkuchen, Spekulatius, Schokoladen-Buchstaben und steckt auch ein kurzes Gedicht über das beschenkte Kind in den Schuh. Vom Hafen zieht eine große Prozession zum Königspalast, wo der Heilige von der Königin empfangen wird..

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Norwegen Weihnachten

In Norwegen werden die Kinder von Julenissen beschenkt, einer Mischung aus den norwegischen Nissen und Sankt Nikolaus. Das reichhaltige Mahl (Julebord) besteht aus bis zu 60 verschiedenen Speisen, dazu wird Weihnachtsbier (Jjuleøl) und zum Abschluss ein Jule-Aquavit serviert.

Weihnachten in Norwegen - Von Vera Henriksen

(Herausgegeben von Nytt fra Norge für das Kgl. Norwegische Außenministerium. Für den Inhalt des Beitrags ist die Autorin verantwortlich. Nachdruck gestattet. Gedruckt im März 1996.)

Auf den sieben Weltmeeren und überall in den Häfen werden zur Weihnachtszeit an den Mastspitzen der norwegischen Schiffe Weihnachtsbäume angebracht. Wie in jedem norwegischen Heim, so wird auch an Bord norwegischer Schiffe Weihnachten nach norwegischer Sitte gefeiert. Diese Weihnachtsfeier unterscheidet sich von derjenigen anderer Nationen.

Aber der Unterschied ist heute nicht mehr so groß wie noch vor nur wenigen Jahren. Die besseren Verkehrsmöglichkeiten und die nähere Verbindung zwischen den verschiedenen Ländern haben zu einem Austausch der Gebräuche geführt. Und einem ausländischen Gast fällt vielleicht die ?ähnlichkeit zwischen den Weihnachtsfeiern in Oslo, London oder New York mehr auf als der Unterschied. Es gibt die gleichen hektischen Weihnachtseinkäufe, die mit Kerzen geschmückten Weihnachtsbäume auf den offenen Plätzen; die Straßen sind mit Girlanden und Lichtern geschmückt; und es gibt phantasievolle Schaufensterauslagen, vor denen sich strahlende Kinder den Hals verrenken. Und wie in den anderen Städten, so träumen die Erwachsenen auch hier vom Weihnachtsfest früherer Zeiten, wie es die Großeltern zu feiern pflegten. Aber in Norwegen kann ein solcher Traum noch in Erfüllung gehen, wenn man das Glück hat, zu einem richtigen Weihnachtsfest auf dem Lande eingeladen zu werden. Weihnachten auf dem Lande Selbst weitab von den Landstraßen beginnen in den großen Küchen der Bauernhöfe die fieberhaften Vorbereitungen für das Weihnachtsfest schon mehrere Wochen vorher. Das sogenannte "Jule?©l" (Weihnachtsbier) wird gebraut, und die verschiedenen Gerichte aus Schweinefleisch werden zubereitet. Und viel Kleingebäck wird gebacken -- nach altem Brauch sollen es mindestens sieben verschiedene Sorten sein, und "Julekaker" (Christstollen), ein süßes Weihnachtsbrot mit Rosinen, Zitronat und Kardamom. Ein weihnachtlicher Duft durchzieht das Haus, und je näher Weihnachten heranrückt, desto größer wird die Spannung der Kinder. Zum Weihnachtsrummel gehört auch ein gründliches Reinemachen des Hauses, und man muss genügend Holz hacken, damit das Feuer in den Weihnachtstagen nicht ausgeht. Heutzutage kommt dann noch dazu, dass man in den Wald gehen muss, um einen Weihnachtsbaum zu holen. Einen solchen Weg hat Großvater wahrscheinlich nicht gemacht. Denn der Weihnachtsbaum wurde erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von Deutschland nach Norwegen eingeführt; in die Landgebiete kam er sogar noch später.

Wenn schließlich der Weihnachtsabend nahe bevorsteht, wird hinter den geschlossenen Türen des Wohnzimmers der Baum von den Eltern geschmückt, während es die Kinder draußen vor Aufregung kaum aushalten können.

Man vergisst auch nicht, dem Heinzelmännchen eine Schüssel Brei in die Scheune zu bringen. Es ist ja der übernatürliche "Beschützer" des Hauses. In der heutigen Zeit wird diese Zeremonie nur den Kindern zuliebe ausgeführt, aber früher einmal hatte man vielleicht ein vages Gefühl, dass es den kleinen Kerl wirklich gäbe. Aber auch an andere denkt man zu Weihnachten: Das "Julenek", eine Garbe Hafer wird für die Vögel an einen Pfahl gesteckt, und die Tiere auf dem Bauernhof bekommen eine besondere Weihnachtsmahlzeit. Am Nachmittag läuten die Kirchenglocken die Weihnachtszeit ein. Die Glocken schlagen aber nicht in gewohnter Weise ihr langsames Bim- Bam- Bum, wie bei den anderen großen Festen, sondern es ertönen mehrere Minuten lang in rascher Aufeinanderfolge kräftige, unausgesetzte Glockenschläge. Wenn das Glockenläuten verstummt, senkt sich der Weihnachtsfrieden über die Bauernhöfe und Dörfer. Nachzügler, die ihren Bestimmungsort noch nicht erreicht haben, haben es eilig, zu ihren Verwandten oder Freunden zu kommen, während der Schnee unter ihren Füßen knirscht und die erleuchteten Fenster ihr Licht in den dunklen Winternachmittag hinauswerfen. Die eigentliche Weihnachtsfeier nimmt meistens mit dem feierlichen Vorlesen aus dem Weihnachtsevangelium ihren Anfang -- vielleicht hat man noch eine Familienbibel, die schon mehrere hundert Jahre alt ist, und wo auf den ersten Seiten die Geburten und Taufen, die Konfirmationen und Hochzeiten und die Sterbefälle von Generationen eingetragen sind. Danach versammelt sich die Familie zum traditionellen Weihnachtsessen, das für einen Fremden einen merkwürdigen Gegensatz zu dem festlichen Anlass zu bilden scheint. Das Hauptgericht besteht meistens aus Reisbrei oder aus frischem Dorsch, wenn man diesen bekommen kann, oder vielleicht aus "Lutefisk", einem eingelegten, gesalzenen Dorsch. Dieses traditionelle Gericht ist wahrscheinlich ein Überbleibsel aus der Zeit vor der Reformation, als der Weihnachtsabend im Zeichen des Fastens stand. Heutzutage jedoch wird das Hauptgericht mit einer Auswahl von Gerichten vervollständigt, die durchaus nichts mit Fasten zu tun haben. Aber die Kinder haben wohl kaum Freude am Essen. Ihre Augen sind auf die geschlossene Wohnzimmertür gerichtet, und sie werden immer ungeduldiger und halten es kaum aus, dass die Erwachsenen so lange zum Essen brauchen. Es kommt den Kindern wie eine Ewigkeit vor, bis endlich der große Augenblick kommt und die Wohnzimmertür aufgemacht wird. Da stürzen die Kinder aufgeregt hinein, um kurz darauf stehen zu bleiben, überwältigt von dem Anblick des Tannenbaums im strahlenden Schimmer echter Kerzen und den sorgfältig verpackten Geschenken darunter.

Dann folgt eine norwegische Sitte, bekannt als der "Rundgang um den Tannenbaum". Man fasst einander an den Händen und bildet einen Kreis um den Baum und geht dann gemeinsam darum herum und singt Weihnachtslieder.

Danach werden endlich die Geschenke ausgeteilt, und die Kinder können sich beruhigen. Der Rest des Abends wird mit Gesellschaftsspielen und dergleichen verbracht, und man lässt sich Kuchen und andere Leckerbissen gut schmecken. Am Morgen des ersten Weihnachtstages geht die Familie in die Kirche. Früher gab es einen Frühgottesdienst, dem dann ein üppiges Frühstück zu Hause folgte. Jetzt wird der Gottesdienst später abgehalten, und die traditionelle Mahlzeit ist in der Regel Schweinefleisch in der einen oder anderen Form. Die Kirche selbst ist jedoch in einzelnen Dörfern seit eh und je unverändert dieselbe -- nämlich dieselbe kleine Holzkirche, die der Gemeinde schon im Mittelalter gedient hat. Da findet man vielleicht auf den im Laufe der Zeit dunkel gewordenen Wänden noch Runeninschriften oder auch Bilder und Holzschnitzereien, die im Laufe der Jahrhunderte entstanden sind. Besucher, die Ohren haben zu hören, können vielleicht ein schwaches Echo von Hunderten von früheren Weihnachtsgottesdiensten vernehmen. Aber der Weihnachtsabend und der erste Weihnachtstag bilden nur den Anfang einer Festzeit, die mindestens bis zum Heilige Drei Königstag dauert und in manchen Gegenden sogar bis zum 13. Januar -- d.h., zum 20. Weihnachtstag und Tag des Heiligen Knut. Denn wie es im Sprichwort heißt: "Am 20. Tage treibt Knut das Fest aus." Die Weihnachtszeit ist eine Zeit, in der man gerne die Geselligkeit pflegt. In manchen Gegenden fährt man noch immer -- vielleicht nur aus sentimentalen Gründen -- mit Pferd und Schlitten auf Besuch, und das Klingeln der Schellen ist weithin über den Schnee zu hören. Es ist eine Zeit der Gastfreundschaft, überall strömt das warme Licht aus den offenen Türen, wenn man die Gäste willkommen heißt, eine Zeit der Gesellschaftsspiele und Zerstreuungen, wenn niemand an die Schlafenszeit der Kinder denkt. Die Kinder dürfen sich verkleiden und von Hof zu Hof ziehen, wo man sie überall mit Kuchen und anderen Leckerbissen bewirtet. Diese Sitte nennt man "Julebukk gehen". Man kennt ihren Ursprung nicht, die Historiker meinen aber, dass sie aus dem Mittelalter stammt. Diese Art Weihnachten zu feiern, kann man auf dem Lande also noch erleben, seit Großmutters Zeiten hat sich da nicht viel verändert. Aber man kann sich vorstellen, dass sich die gute Großmutter selbst vielleicht am liebsten auf eine Woche in die Einsamkeit zurückziehen wollte, nachdem der heilige Knut den Feierlichkeiten ein Ende gemacht hatte. Für sie war es eine anstrengende Zeit.

Die alten Überlieferungen

Im Großen und Ganzen nehmen die Menschen in Norwegen die alten Weihnachtsbräuche als selbstverständlich hin. Sie bedenken nicht, dass diese Sitten eigentlich eine Art Museum darstellen, das flüchtige Einblicke in die Lebensweise und den Glauben ihrer Vorfahren gewährt, in den heidnischen Kult und die alten christlichen Traditionen.

Aber Weihnachten, das große christliche Fest, hat Sitten von vielen Religionen in sich aufgenommen, und jedes Land hat aus dem Knäuel mannigfaltiger Fäden, die Jahrhunderte zurückgehen, seine eigene Weihnachtstradition gesponnen. Der Weihnachtsbaum vermittelt die Idee des Wachstums und des Lebens, trotz Winter und Dunkelheit, und er ist Ausdruck für sowohl heidnische als christliche Symbole. Den Mistelzweig haben wir von den Kelten übernommen, den Christdorn von den Sachsen und die Sitte, sich zu beschenken, von einem alten, römischen Neujahrsfest. Und zu den Weihnachtsgebräuchen der Norweger gehören auch solche, die auf die Opferfeste der Wikinger zurückgeführt werden können. Sogar "Jul", der Name für "weihnachten", geht auf vorchristliche Zeiten zurück. Joulu oder Jol war ein heidnisches Fest, das in ganz Nordeuropa gefeiert wurde. Die Geschichtsforscher sind sich nicht ganz einig darüber, was für ein Fest dies "Joulu" eigentlich war, auch nicht über den genauen Zeitpunkt, wann es gefeiert wurde. Man meint aber allgemein, dass es entweder spät im Herbst oder zeitig im Winter stattgefunden hat. Die meisten Historiker sind auch der Auffassung, dass es sich um ein Fest der Fruchtbarkeit handelte, das gleichzeitig ein Opferfest für die Toten war oder irgendwie mit einem solchen verknüpft wurde. Diese Kombination mag in modernen Ohren sonderbar klingen. Aber bei einem Volk, das Landwirtschaft betrieb und an den jährlichen Zyklus von Frühling, Sommer, Herbst und Winter, sowie an Geburt, Fortpflanzung und Tod gekettet war, mag es natürlich gewesen sein, die Fruchtbarkeit mit dem Tode zu verknüpfen und den Ausgangspunkt des Lebens vom Unbekannten her mit der Rückkehr ins Unbekannte. Die ältesten unserer Weihnachtsbräuche scheinen Überbleibsel dieses Festes zu sein. Sie haben etwas mit Opfern für die Götter und für die Toten zu tun und handeln hauptsächlich von Essen und Trinken. Ein norwegischer Skalde, der um das Jahr 900 nach Chr. lebte, also ca. 100 Jahre bevor Norwegen zum Christentum bekehrt wurde, sagte in einem Gedicht über seinen König:

"Er trinkt Jule auf See, Wenn es nach ihm geht, Der weitsichtige Häuptling"

In Verbindung damit erwähnt der Skalde auch Fr?©y, den Gott der Fruchtbarkeit. Damit weist das Gedicht auf die alten Traditionen einiger der oben erwähnten Weihnachtssitten. Zu diesen gehört auch ein besonderes Bier für die Weihnachtszeit, das "Jule?©l", das man in den Bauernhöfen braut und in unserer Zeit auch in den Brauereien. Diese Sitte, dieses besondere Bier zu brauen, lässt sich Jahrhunderte zurückverfolgen bis zu der Zeit, als man die mit Bier gefüllten Trinkhörner den nordischen Göttern Oden, Fr?©y und Njord zueignete. Aber wenn die Norweger von heute zu Weihnachten ihr Glas zu dem traditionellen skandinavischen "Skäl" (sprich skol) erheben, denken sie kaum mehr an ihre Vorfahren, die Wikinger, die ihre Trinkhörner mit dem Opferbier erhoben, um auf den Frieden und eine gute Ernte zu trinken. Die Tradition des "Jule?©l" überlebte die Bekehrung des Landes zum Christentum, aus dem einfachen Grund, weil die Leute sich weigerten, davon abzulassen. Und die Herrscher waren weise genug, der alten Sitte eine neue symbolische Bedeutung zu geben anstatt sie abzuschaffen. Das Bier wurde nicht mehr als ein Opfertrank angesehen, sondern einfach "Festbier" genannt. Und infolge eines alten Gesetzes sollte es in der Weihnachtsnacht "Christus und der Jungfrau Maria geweiht werden". Die Erwähnung des Gottes Fr?©y in dem alten Gedicht weist auf den Ursprung einer anderen Sitte hin. Man glaubt, dass dem Gotte Fr?©y im Laufe der "Joulu"- Feierlichkeiten ein Schwein geopfert wurde, und dass dieses dann die Hauptmahlzeit des Festes war. Das mag auch der Grund sein, dass es auch heute noch in den meisten norwegischen Familien zu Weihnachten Schweinefleisch geben muss. Aber das Schweinefleisch wird auf viele verschiedene Arten zubereitet. Es kann als ganzes Ferkel am Spieß gebraten werden, es kann als Sülze auf den Tisch kommen, auch als Braten mit Sauerkraut, als geräucherter Schinken oder gesülzte Schweinshaxen. Der Glaube an den "Nisse" (Heinzelmännchen) stammt auch aus heidnischer Zeit. Seine Vorfahren und deren Rolle als Beschützer des Hofes gehen wahrscheinlich auf den Mann zurück, der einmal in fernen Zeiten als erster das Land bebaut hat. Man glaubte, dass dieser Mann in einem Grabhügel in der Nähe des Hauses begraben wurde. Zu Weihnachten gehörte es zum Totenfest, dass Essen und Getränke zum Grabhügel gebracht wurden, und man meinte, der Tote komme tatsächlich heraus, um zu essen und zu trinken. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich der volkstümliche Glaube an diesen hoch geachteten und sehr gefürchteten Geist verwandelt. An seine Stelle trat der weniger gefährliche, aber zu Zeiten doch Unheil anrichtende koboldähnliche "Nisse", dem wir in den norwegischen Volksmärchen begegnen. Aber in unserer Zeit lebt dieser Nisse nicht nur im nordischen Brauchtum weiter. Auf die eine oder die andere unerklärliche Weise hat eine Mischung zwischen dem Nisse und dem St. Nikolaus aus Mitteleuropa stattgefunden. Das Ergebnis ist ein eigenartiges Gemisch aus Zwerg und Bischof, eine Figur, die jedes Kind in Amerika durch das Gedicht "Die Nacht vor Weihnachten" kennt; den gutmütigen kleinen Kerl im roten Gewand, mit dem dicken Bauch und den vergnügten Augen. Auch in Norwegen werden der eingeborene Nisse und der importierte Weihnachtsmann, "Julemannen", vermischt. Aber der Nisse war nicht der einzige Geist, der infolge des Volksglaubens in der Weihnachtszeit umging. Man glaubte auch, dass die Toten in großen Schwärmen zu dieser Jahreszeit umherzogen. Um diese Schwärme zu besänftigen, ließ man in der Weihnachtsnacht Essen für sie auf dem Tisch stehen, manchmal sogar während der ganzen Festzeit. Dies muss merkwürdig anmuten, wenn man sich heute in den norwegischen Restaurants vom Weihnachtstisch bedient, der sich unter der Masse von traditionellen Weihnachtsgerichten biegt. Aber es ist nicht unwahrscheinlich, dass die Sitte dieser Weihnachtsbuffets ("Julebord") auf den Aberglauben an den Festtisch für die Geister zurückgeht.

Die große Menge und Güte der dargebotenen Gerichte auf den Weihnachtsbuffets ist wahrscheinlich anders zu erklären. Die Menschen glaubten, dass die Menge der aufgetischten Waren ein Zeichen dafür war, wie das kommende Jahr ausfallen würde. Deshalb überbot man sich gegenseitig, um sich ein Jahr des Überflusses zu sichern.

Es gibt auch andere Weihnachtssitten, die auf das frühe Mittelalter zurückgehen, z.B. Hafergarben, die für die Vögel aufgestellt werden, oder das Weihnachtsbackwerk. Aber der Ursprung dieser Sitten ist sehr ungewiss; es gibt Geschichtsforscher, die meinen, dass eine Verbindung mit den Festen der Fruchtbarkeit besteht, was jedoch von anderen bestritten wird. In den Städten Die Stadtmenschen sind heutzutage dazu geneigt, das Feiern des Weihnachtsfestes zu vereinfachen. Nichtsdestoweniger werden viele der alten Traditionen noch immer aufrechterhalten. Immer noch werden am Weihnachtsabend die Geschenkpakete geöffnet, und immer noch geht man rund um den Weihnachtsbaum und singt dabei Weihnachtslieder. Das traditionelle Weihnachtsessen, Reisbrei, "Laugenfisch" oder gewöhnlicher Dorsch, sowie die verschiedenen Gerichte aus Schweinefleisch werden noch immer selber zubereitet. Dies gilt auch für die verschiedenen Sorten Kleingebäck und den Christstollen. Aber die komplizierteren Gerichte aus Schweinefleisch werden jetzt doch meist fertig gekauft, und das Gebäck kommt wohl oft aus einer Bäckerei. Die Sitte, in der Weihnachtswoche bei Freunden und Verwandten Besuche abzustatten, wird auch noch aufrechterhalten. Ebenso ist es Tradition, Fremden zu Weihnachten eine besondere Gastfreundschaft zu erweisen, und niemand darf sich am Weihnachtsabend einsam und unglücklich fühlen. Der ausländische Besucher, der seine Augen zu gebrauchen versteht, wird außerdem bald entdecken, dass auch der Vorweihnachtsrummel auf den Straßen irgendwie typisch norwegisch ist. Vor allem wird ihm auffallen, wie weiß alles ist; nicht nur der weiße Schnee, sondern auch die weißen Glühlampen, die man für die Dekorationen verwendet, im Gegensatz zu den in vielen anderen Ländern gebräuchlichen farbigen Lichtern. Und überall sieht man in den Geschäften die traditionellen Weihnachtsgerichte, das kleine Weihnachtsgebäck, die Strohdekorationen und die Heinzelmännchen. Der Besucher wird auch feststellen können, dass einige der großen Schaufensterauslagen typisch norwegische Dinge zeigen: den Nisse, der in der Scheune vor seinem Reisbrei sitzt, oder die Garben aus Hafer voller bunt gefärbter Vögel.

Und man sieht bärtige Weihnachtsmänner in ihren roten Kostümen in den großen Kaufhäusern, Weihnachtsbäume und Sterne und Baumschmuck, und eine frohe, erwartungsvolle Menschenmenge.

Und kein Besucher einer norwegischen Stadt in der Weihnachtszeit sollte es versäumen, das Weihnachtsbuffet in einem der bekannten Restaurants auszuprobieren. Und wenn ihm etwas besonders gut schmeckt, sollte er der mittelalterlichen Geister in Dankbarkeit gedenken, die vielleicht für das erste Weihnachtsbuffet verantwortlich waren. Weitere Informationen: www.julenissen.no Opens internal link in current windowSeitenbeginn

Polen - Weihnachten

Im ganzen Land kommen Freunde und Verwandte am Heiligabend zusammen, um Weihnachtswünsche auszutauschen und gemeinsam zu schlemmen.
Das Festmahl beginnt aber erst wenn der erste Stern am Himmel aufgegangen ist.
Zum Heiligabend gehören die Weihnachtsoblaten. Das sind große eckige Backoblaten, meist mit einem aufgeprägten Bild. Viele Aussiedler aus Oberschlesien kennen diesen Brauch. Tagsüber wird gefastet, und abends kommt die Familie zum Weihnachtsessen zusammen. Nach einer Suppe gibt es meist ein Fischgericht, wenn möglich Karpfen. Ein zusätzliches Gedeck steht auf dem Tisch: für einen Gast, der vielleicht unerwartet kommt. Die Familie versammelt sich bei Kerzenlicht um den Tisch, dann wird das Weihnachtsevangelium vorgelesen und gebetet. Nun teilen alle ihre Weihnachtsoblaten untereinander und wünschen sich "Frohe Weihnachten". Das Teilen der Oblaten ist ein Zeichen dafür, das die Familie das Leben miteinander teilen will. Es ist eine Geste der Liebe und der Versöhnung. Dann setzen sich alle zum Essen. Und die Kinder hoffen unter ihrem Teller ein Geldstück zu finden...

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Russland - Weihnachten

Seit dem 11. Jahrhundert hat die Verehrung für St. Nikolaus in Russland und in der orthodoxen Kirche Tradition.
Nach der kommunistischen Revolution wurde Nikolaus durch Großväterchen Frost - Dyed Maroz - ersetzt (obwohl einiges an der Figur gleich blieb, wie die rote Robe, der weiße Bart, die schwarzen Stiefel). Seine Helferin heißt Schneeflöckchen (Snegorochka).
Ein ähnliches Schicksal widerfuhr Babuschka (Babushka). Die Legende besagt, dass sie den Hl. Drei Königen Quartier und Speise versagt hatte und sich deshalb für immer auf die Suche nach dem Christkind begeben muss. Auf ihren Reisen besucht sie Kinder, weshalb sie auch ihren Platz in den russischen Weihnachtstraditionen erworben hat.
Da die russische orthodoxe Kirche den Julianischen Kalender verwendet, fällt das Weihnachtsfest nicht auf den 25. Dezember, sondern auf den 7. Jänner (das Jahr ist nach Rechnung des Julianischen Kalender geringfügig kürzer, sodass sich alle 125 Jahre ein Tag Differenz ergibt). Zum Zeitpunkt der kommunistischen Revolution, mit welcher der gregorianische Kalender in Russland eingeführt wurde, betrug die Differenz zwischen den beiden Kalendern 13 Tage.
Die christlichen Feiertage wurden abgeschafft. Das Neujahrsfest wurde zum zentralen Feiertag erklärt, der Weihnachtsbaum wurde zum Neujahrsbaum. Die Geschenke bringt Großväterchen Frost.
Obwohl im letzten Jahrzehnt auch in Russland wieder die Freiheit für religiöse Feiern gegeben ist, hat Weihnachten in der Bevölkerung nicht den Stellenwert, wie in den meisten anderen christlichen Ländern.
Die Weihnachtszeit im Rahmen der orthodoxen Kirche ist eher eine Fastenzeit. Das bedeutet, dass fleischlose Kost angesagt ist.
Zentrale Speise ist Kutya, ein porridge-ähnliches Gericht aus Weizen- und anderen Getreidekörnen (sie stehen für Hoffnung) sowie Honig und Mohn (Freude und Erfolg). Natürlich fehlt zu Weihnachten auch Borschtsch nicht auf dem Speiseplan.
Am 11. Januar, in Russland Neujahr, endet die Weihnachtszeit.

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Schweiz - Weihnachten

Böse Geister und Dämonen, das wussten schon die alten Germanen, fürchten vor allem eins: Heidenlärm. Deshalb zogen die Jünger Wotans während der Wintersonnenwende mit viel Tam- Tam umher, schlugen Trommeln und bliesen Hörner, was die Lungen hergaben: damit der Winter bald verschwinden und der Sommer reiche Ernte bringen möge. Ein Brauch, der so ähnlich in der Schweiz noch heute existiert, z. B. in Küssnacht, wo alljährlich am 5. Dezember zum "Klausjagen" geblasen wird.
Das heidnische Treiben wäre wohl längst in Vergessenheit geraten, wenn darin nicht irgendwann auch dem Bischof von Mira, dem Heiligen Nikolaus, eine Rolle zugewiesen worden wäre. Heute ist das Klausjagen in dem romantischen Ort in der Zentralschweiz eine Touristenattraktion ersten Grades. Zigtausend aus dem ganzen Land pilgern nach Küssnacht, um die rund 1500 Teilnehmer des Umzuges in ihren teilweise Furchterregenden Kostümen zu bewundern. Besonders die leuchtenden Bischofshüte, die in der Dunkelheit auf den Schultern der Umzugsteilnehmer zu tanzen scheinen, ziehen die Blicke der Besucher an.
Dabei war das Klausjagen nicht immer unumstritten. 1732 befanden die Ratsherren Küssnachts, dass der Lärm überhand nehme und drohten: "Wegen den Buben, die durch ihr Hornblasen und Tricheln nächtlicher Zeit die Leute so beunruhigen, ist erkannt, dass bei einem Pfund Busse sie solches nicht mehr tun sollten..." In jenen Tagen gehörte Klausjagen keineswegs zum guten Ton.
Das änderte sich erst, als 1928 die St. Nikolausengesellschaft gegründet wurde, mit dem Ziel das Klausjagen zu erhalten und in Bahnen zu lenken, die einem Weihnachtsbrauch gerecht würden. So waren zum Beispiel fortan nur noch traditionelle Lärminstrumente zugelassen. Neumodisches wie Blechbüchsen und mit Steinen gefüllte Benzinkanister traf der Bannstrahl der organisierten Klausjäger.
Inzwischen zählt der Verein, dem nur Männer beitreten dürfen, 1600 Mitglieder. Und damit der Heidenlärm, den sie alle Jahre wieder veranstalten, einen christlichen Zweck erfüllt, sammeln sie zum Klausjagen für karitative Zwecke.

Der Heilige Nikolaus oder "Samichlaus", wie er im deutschsprachigen Teil der Schweiz genannt wird, bringt den Kindern am 6. Dezember Süßigkeiten und Geschenke. Dabei begleitet ihn der "Schmutzli".

weitere Informationen
zu Weihnachtsbräuchen in der viersprachigen Schweiz

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Spanien - Weihnachten

In Spanien wird der Advent nicht wie in Deutschland oder anderen europäischen Ländern begangen. Die vier Kerzen, die nacheinander an den Adventssonntagen angezündet werden, kennt man nicht. In Spanien gibt es nur eine Vorweihnachtszeit, die ohne ein konkretes Datum beginnt. Eben so, wie sich jeder fühlt, kommen allmählich die Dekoration in den Straßen und in den Häusern. Dafür geht die Weihnachtszeit aber bis Heilige Drei Könige am 6. Januar, wenn alle Kinder morgens ihre Geschenke bekommen, die ihnen die Könige während der Nacht gebracht haben. Zum Frühstück wird "el roscün de Reyes" gegessen. Am 5. Januar nachmittags ziehen die Karawanen der heiligen Könige durch die Straßen, winken und zeigen den Kindern, dass sie schon in der Stadt angekommen sind. Sowohl die Könige als auch ihr Hofstaat sitzen auf phantasievoll geschmückten Wagen und werfen den Kindern, die mit ihren Familien gekommen sind und sie mit großen Augen ansehen, Bonbons zu.
Zur Weihnachtszeit gibt es in fast allen Häusern eine Krippe. Die Figuren sind aus Holz, Metall, Keramik oder Plastik, in verschiedenen Größen, und sie stellen die Geburt Jesus nach.
Heiligabend wird am 24. Dezember mit einem Abendessen für die ganze Familie gefeiert, wobei man sich in der Küche sehr anstrengt und die besten Zutaten verwendet, um diesen Abend zu etwas Besonderen zu machen. Um Mitternacht findet in den Kirchen die so genannte Misa del Gallo statt, zu der zahlreiche Gläubige kommen.
Am Weihnachtstag, dem 25. Dezember, isst man mit der Familie festlich zu Mittag. Es gibt viele Nachtische und Süßigkeiten, wie Turrün, Marzipan, Polvorones. Diese bietet man auch jedem Besuch und allen Freunden zu Weihnachten an.
Während der ganzen Weihnachtszeit singt und hört man Villancios, so heißen die Weihnachtslieder. Sie sind sehr fröhlich, wie auch die Instrumente, die sie begleiten: Tamburine, Glöckchen, Trommeln und sogar Haushaltsgegenstände wie leere Flaschen, Pfannen oder Löffel. Das Wort villancio kommt von villa (Dorf) und daher sind sie sehr einfach und volkstümlich, meistens nebenbei von Leuten auf dem Dorf komponiert und von Generation zu Generation weitergegeben.
Typisch für sie spanische Weihnacht ist es auch, um den Aguinaldo zu bitten: Die Kinder gehen auf der Straße zu irgendwelchen Passanten, singen ihnen, begleitet von Tamburinen, Weihnachtslieder und bitten dann um den Aguinaldo. Dazu drehen sie das Tamburin um, damit dort einige Münzen hineingeworfen werden.
Allerdings werden auch immer neue, ausländische Gebräuche eingeführt, so dass es allmählich normal ist, in spanischen Haushalten einen Weihnachtsbaum und den Weihnachtsmann mit Geschenken zu finden. Über diesen freuen sich allerdings die Kinder am meisten, denn so bekommen sie zweimal Geschenke.
Andere Aspekte der spanischen Feierlichkeiten sind:
Die "Lotería de Navidad" fesselt am 22. Dezember die Spanier vor dem Fernseher.
"El D?¡a de los Inocentes" am 28. Dezember ist der "dia de bromas" und mit unserem ersten April vergleichbar.
In der "Nochevieja" am 31. Dezember werden "12 uvas de la suerte" bei den 12 mitternächtlichen Glockenschlägen gegessen, dann wird der "Cotillün" getanzt.

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