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12.10.2024 : 21:20

Das Weihnachtsbüro stellt vor: Auf den Spuren vom Weihnachtsmannes mit dem Weihnachtssammler

Auf den Spuren vom Weihnachtsmann - Peter Schütt

(zum Autor: Peter Schütt - Weihnachtsmann- Sammler aus Travemünde, hat tausende der "Alten Bärtigen" auf dem Dachboden, in jeder erdenklichen Form - Eintrag 1998 ins Guiness- Buch der Rekorde)

Wo der Weihnachtsmann zu Hause ist, liegt Schnee, es ist sehr kalt, und es gibt Rentiere - soweit sind sich alle Kinder und Erwachsenen dieser Welt einig. Doch wo ist das?
Die nordischen Länder streiten seit Jahrzehnten mehr oder weniger ernsthaft darüber...
Kommt der Weihnachtsmann aus Grönland, Finnland, Schweden, Norwegen, Dänemark, oder doch vom Nordpol? Sogar der Nordische Rat hat sich mit dem Thema beschäftigt! Mehrere Länder erheben Anspruch darauf, einen Weihnachtsmann zu beherbergen.
Da mein Hobby ja das Sammeln von Weihnachtsmännern ist, machten meine Frau und ich uns also auf die Suche nach den Rotmänteln.
In Dänemark ist es der Julemand, und der Julenisse.
Unsere Tour führte uns von unserem Wohnort Travemünde über die schöne sonnenreiche Insel Fehmarn, zur Fähre die uns über die Vogelfluglinie nach Rödby brachte. Von da aus dann die E47 in Richtung Helsingör / Helsingborg und so etwa in der Mitte der Strecke in der Höhe von Köge zweigt die E 20 ab, und die führt dann nach Ringset. Ihn selbst haben wir da nicht getroffen, dafür aber viele Julnisse, und eine sehr schöne Märchenwelt.
In Dänemark wird der Weihnachtsmann besonders verwöhnt: Als Julenisse schleicht er ums Haus und freut sich, wenn man Reisbrei mit einer Mandel vor die Tür stellt. Dann kommt er später als Julemanden wieder, und bringt Geschenke.
Nur bleibt er meist nicht lange, es ist ihm zu warm in Dänemark.
Und darum hat er sich ein zweites Heim in Grönland geschaffen. Von da aus hat er natürlich auch eine bessere Übersicht, über alle Kinder dieser Welt. So habe ich es gehört.
Von der Fantasy- World zurück auf die Vogelfluglinie, uns zog es Richtung Norden über die viel befahrene E6 Richtung Norwegen. Denn hier warten schon unsere Freunde Elin & Öyvind.
In Norwegen gibt es auch den Julmand, und die Nissen.
Seine Heimatstatt befindet sich im Nissedal in Telemark, wo er wohnt und zuweilen durch Streiche und neckische Scherze aufzufallen pflegt. Das Weihnachtshaus aber steht in dem Dörfchen Dröbak am Oslofjord und ist natürlich das ganze Jahr über für etwaige Weihnachtseinkäufe geöffnet.
Selbstverständlich gibt es auch hier Weihnachtspost mit speziellem Stempel und Briefpapier. Zu einem der beliebtesten Fotomotiven in Dröbak gehört das Verkehrsschild, welches auf einen hektischen Weihnachtsmann hinweist, der eventuell unvorsichtigerweise die Strasse kreuzt.
Dabei haben wir Öyvind kennen gelernt, einen Norweger mit dem wir jetzt schon einige Jahre befreundet sind. Und als er von meiner Leidenschaft, Santa' s zu sammeln hörte, hatte er für uns eine Besichtigung bei Haslenisser in Askim organisiert, wo man in Handarbeit Julenissen herstellt, und die Chefin persöhnlich führte uns durch ihren Betrieb. Und zum guten Schluss gab es noch einen Original Haslenisser für meine Sammlung als Geschenk.
Echte Norwegische Nissen sind nicht wie zum Bespiel die Coca Cola Santas, oder auch nicht die Deutschen Weihnachtsmänner.
Im Norwegischen Volksglauben waren die " Julenissen " klein wie Zwerge, trugen Alltagskleider, gern mit mehreren Flicken. Typisch waren die Norwegischen Strickpullover, Kniebundhosen und große Lederstiefel, lebten im Wald, und wenn es kalt wurde gingen sie in die Dörfer, zogen in finstere Scheunen und wohnten im Heu. Die Nissen hatten aber die Eigenschaft, dass sie böse Geister weg halten konnten, wenn sie gut behandelt wurden. Darum war es wichtig, fetten " Julebrei " in der Scheune zu Weihnachten hinzustellen. Auch Bier und weichen Fladen ist er nicht abgeneigt Die Gabe der Nisse ist also böse Geister fernzuhalten.
In Schweden ist es der Tomte.
Von Askim aus jetzt also quer rüber die E18 Richtung Schweden bis nach Karlstad. Jetzt die Straße 63 weiter über Filipstad hier die Straße 64 hoch über Vansbro bis Mora am schönen Siljansee.
Kurz vor Mora schon am See heißt es dann Tomte's Heim zu suchen, ist aber leicht zu finden durch Hinweis- Tafeln. Hier ist im übrigen auch die Heimat der Dalapferdchen. Achtung: in " Santaworld " gibt es auch Fabelwesen der skandinavischen Mytologie zu bestaunen, denn der alte Mann mit dem Rauschbart ist in Schweden auch der oberste Wichtel und damit auch Mitglied einer Sagenwelt, der auch Trolle, Feen und die Schneekönigen angehören. Im Park wimmelt es von menschengroßen Trollen, Wichteln und Feen, die so unvermittelt mit einem Schabernack treiben, dass man vergisst, wie alt man ist.
Besonders gut gefallen hat uns das Wohnhaus des Tomte, hier kann man sehen, wo die Geschenke verpackt werden, wie die Küche ausschaut, in sein Schlafzimmer sehen, und ihn in der Stube besuchen. Rund 120 000 Menschen besuchen jedes Jahr den "Tomte" zwei Drittel davon im Sommer. Den Weihnachtsmann im rot-weiß-geringelten Badeanzug im See planschen zu sehen ist für viele ein besonderer Spaß.
Das Schönste für den Tomte dagegen, außer mit den Kindern zu sprechen, ist seine Post: Säckeweise bekomme ich sie! Ich freue mich, dass so viele Kinder an mich glauben, sagte mir der Tomte. Viele aufgeregte Kinder wuselten durch' s Haus, aber auch draußen gibt es viel zu entdecken.
Wie die Zugvögel ziehen wir weiter, die Staße 45 in Richtung Norden, Lappland wartet, und in Noppkoski sind wir dann auch wirklich im Reich der Samen, wie sie sich selbst nennen. Uns zieht es immer weiter gen Norden, über den Polarkreis nach Jokkmokk und in Malmberget geht es jetzt zurück in Richtung Süden die E10 um dann bei Lappberget die Straße 391 zum Grenzübergang nach Finland zu Fahren. Jetzt ist es nicht mehr weit nach Rovanniemi, und zum Joulopukki. Wir sind am Ziel, haben unsere letzte Station erreicht.
In Finnland heißt er Joulopukki.
In Rovanniemi direkt am Polarkreis ist der finnische Vertreter der Zunft, der Joulopukki, zuhause, in einem urigen Blockhaus. Schummriges Kerzenlicht, einige Weihnachtsbildchen an den Wänden, der unvermeidliche Tannenbaum, bunt verpackte Geschenke davor, ein gemütlich breiter Stuhl und fertig ist des heiligen Mannes Bürostube.
1925 schrieb die erste Zeitung, der Weihnachtsmann komme aus Finnisch- Lappland. Ein beliebter Radio-Reporter lüftete später das Geheimnis, wo Joulupukki, wie er hier genannt wird, genau lebt: im Osten, in Korvatunturi. Das heißt Ohrenberg, und von ihm aus kann er angeblich die Wünsche aller Kinder dieser Welt hören.
Da öffnet sich die Tür, Joulopukki tritt ein, begrüßt mit wohlwollender Geste seine Besucher, winkt die ersten Kinder zu sich. Anfängliche, erfurchtsvolle Scheu weicht freudiger Erregung, als der freundliche Joulopukki einige kleine Präsente, aus den Tiefen seiner Manteltaschen zaubert. Es wird höchst professionell gearbeitet: Ständig läuft eine Digitalkamera so dass man sich später gegen eine Gebühr ein "Beweissfoto" kaufen kann.
Natürlich habe ich ein Beweisfoto von mir und dem "Alten Bärtigen" machen lassen, dass hängt mitten drin in meiner Weihnachtsmannsammlung!
Zum Schluss noch, welcher Ort wirklich seine Heimat ist - das weiß wohl nur der Weihnachtsmann selbst.
Noch Fragen ?